Die Handballerinnen des SV Aufbau Altenburg haben in Dessau eine gute Partie gezeigt, sich dafür aber nicht belohnen können. Obwohl das Team von Trainergespann Ronny Bärbig/ Antonio Rohr über weite Strecken das Spiel dominierte, und bis zur 48. Minute in Führung lag, steht am Ende eine enttäuschende Niederlage zu Buche. Mit 28:26 mussten sich die Skatstädter aus Sachsen-Anhalt verabschieden und rangieren damit weiter im Tabellenkeller.
Beim derzeitigen Tabellensechsten aus Dessau hatte sich die Aufbau-Sieben einiges vorgenommen. Nach der bitteren Niederlage aus der Vorwoche wollte die Mannschaft um Kapitänin Gina Perkowski eine Antwort geben und beweisen, dass sie seit Jahren mit Recht der höchsten Spielklasse Mitteldeutschlands angehört. Zwar musste Chefcoach Bärbig erneut einige Ausfälle kompensieren, doch seine Schützlinge fanden gut in die Partie. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase (4:4, 20. Minute) setzten sich zwar erstmal die Gastgeberinnen auf 6:4 ab, danach spielten sich die Skatstädterinnen allerdings in einen Rausch. Dank eines 0:5-Laufes waren plötzlich die Gäste in Front. Dessau-Trainer Christian Peschek sah sich gezwungen neu zu justieren, nahm die Auszeit – und musste dennoch zusehen, wie die Altenburgerinnen ihrem Stil treu blieben. Insbesondere Lucie Mrozkova und Vivien Klöppel zeigten sich enorm sicher im Abschluss, im Abwehrverband agierten die Ostthüringerinnen ebenfalls im Verbund, sodass sich die beiden Torhüterinnen Mestyán und Perkowski immer wieder auszeichnen konnten. Für die gute mannschaftliche Leistung belohnten sich die Gäste mit einer 11:15-Halbzeitführung, die für strahlende Gesichter sorgte und ein gutes Omen für die zweiten 30 Minuten sein sollte.
Zunächst hielt die Aufbau-Sieben dem Druck auch Stand und konnte bis zur 47. Minute meist 3 Tore zwischen sich und den Gegner legen (19:22). Die darauffolgende Auszeit der Dessauer brachte allerdings einen Bruch ins Altenburger Spiel. „Wir spielen die letzten zehn Minuten leider nicht auf den Punkt zu Ende“, fasste Coach Bärbig die Situation zusammen. „Da haben wir die ein oder andere Entscheidung einfach falsch getroffen und den Gegner zurück ins Spiel geholt. Das ist mehr als ärgerlich, obwohl ich meinem Team eigentlich gar nicht so richtig einen Vorwurf machen kann“, fügte er an. Vielmehr haderte er mit der eigenen Entscheidung, in den brenzligen letzten Minuten nicht eher auf das taktische Mittel der 7. Feldspielerin gesetzt zu haben. Ob dies allerdings zum Erfolg geführt hätte, bleibt offen. Auf den Ausgleich zum 22:22 folgte in der 50. Minute die erste Führung der Dessauer. Danach ging den Altenburgerinnen die Puste förmlich aus, den erneuten Ausgleich konnten sie nicht mehr herstellen – auch weil sie weitere Siebenmeterchancen liegen ließen.
„Wir machen eins der besten Saisonspiele und stehen wieder mit leeren Händen da. Dessau nimmt sehr glücklich beide Punkte mit“, betonte Bärbig enttäuscht. „Aber die Leistung sollte in den letzten Spielen unser Anspruch sein. Wir kämpfen weiter“, erklärte er auch mit Blick auf die nächsten Aufgaben. Am kommenden Sonntag steht bereits das nächste Spiel bevor: vor heimischem Publikum trifft das Team auf den HV Chemnitz, der derzeit auf dem 8. Tabellenrang steht. Ein Punktgewinn wäre mit Blick auf die Tabelle enorm wichtig, da die Aufbau-Handballerinnen inzwischen auf dem vorletzten Tabellenplatz stehen und in den letzten vier Partien möglichst viele Zähler sammeln müssen, um den Klassenerhalt noch aus eigener Kraft zu realisieren.
Der SV Aufbau Altenburg spielte mit: Mestyán, Perkowski (beide im Tor), Scheffler (2 Tore), Klöppel (8), Foksova (1), Warmboldt (4), Mrozkova (8/2), Thurm, Gentsch, Markert, Böhme und Bärbig (3/3)
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