Auch für viele Bestandsgebäude sind sie eine zukunftsfähige Heizlösung. Doch welche Wärmepumpe eignet sich am besten? Die Verbraucherzentrale Thüringen gibt einen Überblick über die verschiedenen Systeme und ihre Vor- und Nachteile.
Es gibt drei Hauptarten von Wärmepumpen: Luftwärmepumpen entziehen der Umgebungsluft Energie, Grundwasserwärmepumpen nutzen Grundwasser als Wärmequelle, und Erdwärmepumpen gewinnen Wärme aus dem Erdreich.
Grundsätzlich können alle drei Arten für bestehende Gebäude eingesetzt werden. Sie unterscheiden sich aber deutlich in Effizienz, Installationsaufwand, Kosten und anderen Punkten. Und nicht alle Wärmepumpenarten sind auf allen Grundstücken umsetzbar.
Luftwärmepumpen
Sie gewinnen auch aus der kalten Winterluft noch Wärme. Im Vergleich zu den anderen Systemen sind Luftwärmepumpen weniger aufwändig und können überall umgesetzt werden.
Allerdings sind sie weniger effizient als das Heizen mit Erdwärme oder Grundwasser. Da die Ventilatoren der Anlage große Luftmengen am Wärmetauscher vorbeiführen, verursachen Luftwärmepumpen Geräusche, die unterschiedlich laut ausfallen. Deshalb ist eine durchdachte Standortwahl für den Schallschutz wichtig.
Grundwasserwärmepumpen
Das Grundwasser ist auch im Winter selten kälter als 10 Grad Celsius, dadurch können diese Systeme vergleichsweise effizient arbeiten. Dafür müssen zwei Brunnen gebohrt werden: Aus einem wird das Wasser zum Wärmetauscher der Heizung geführt, durch den anderen fließt es zurück ins Grundwasser. Diese Brunnenbohrungen sind genehmigungspflichtig und nicht überall erlaubt. In Wasserschutzgebieten kann die Genehmigung zum Beispiel verweigert werden.
Auch die chemische Zusammensetzung des Grundwassers kann eine Nutzung als Wärmequelle verhindern. Ist beispielsweise zu viel Eisen oder Mangan im Wasser, verstopfen die Filter. Auskünfte hierzu erteilt die örtliche Wasserbehörde.
Erdwärmepumpen
Sie können zwar nicht die Spitzenwerte von Grundwasserwärmepumpen erreichen, arbeiten aber auch sparsam. Um dem Erdboden Wärme abzugewinnen, kann entweder in die Tiefe gebohrt werden, oder es werden Kollektoren oberflächennah auf großen Flächen vergraben.
Je mehr Wärme ein Haus braucht, desto tiefer muss gebohrt werden beziehungsweise desto mehr Fläche müssen die Kollektoren abdecken.
Als grobe Orientierung sind circa 20 Meter Bohrtiefe pro Kilowatt Heizleistung zu veranschlagen oder rund 40 Quadratmeter pro Kilowatt Heizleistung bei Kollektoren. Es müssen also große Flächen aufgegraben werden.
Die für Sonden erforderlichen Bohrungen sind nicht überall erlaubt. Auch hierzu erhalten Sie Informationen bei der zuständigen Wasserbehörde.
Darauf sollten Sie bei der Auswahl achten
Die Effizienz einer Wärmepumpe hängt von mehreren Faktoren ab:
Die Wahl der Wärmepumpe hängt also von Gebäude, Wärmequelle und Technik ab. Eine unabhängige Beratung der Verbraucherzentrale hilft bei der Entscheidung. Ein Termin für ein persönliches Beratungsgespräch kann unter der Telefonnummer 0800 809 802 400 (kostenfrei) vereinbart werden.
Veranstaltungshinweis:
Anbieterunabhängige Beratung zu Wärmepumpen, Heizungstausch und Fördermitteln gibt es am Stand der Verbraucherzentrale Thüringen bei der Messe JENA 2025. Vom 21. bis 23. Februar 2025 in der Sparkassen-Arena Jena (Keßlerstraße 27), täglich von 10 bis 18 Uhr.
Die Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Dank einer Kooperation mit dem Thüringer Umweltministerium und der Landesenergieagentur ThEGA sind in Thüringen auch die Vor-Ort-Termine bei den Ratsuchenden zu Hause kostenfrei.
Kommentare