Der Valentinstag gilt als Tag der Liebe und Romantik. Doch für viele Menschen, die sich nach einer Partnerschaft sehnen, kann dieser Tag auch die Einsamkeit verstärken. Kriminelle nutzen diese Gefühle aus und versuchen, mit betrügerischen Online-Profilen das Vertrauen ihrer Opfer zu gewinnen.
Love Scamming, auch bekannt als Romance Scamming, ist eine Betrugsmasche, bei der Betrüger in sozialen Netzwerken oder auf Dating-Plattformen vorgeben, ernsthafte romantische Absichten zu haben. Ihr wahres Ziel: das Opfer um sein Geld zu bringen.
Besonders um den Valentinstag wittern Betrüger ihre Chance. „Gerade in dieser Zeit suchen viele Singles verstärkt nach Zuwendung und Zweisamkeit. Love Scammer nutzen die emotionale Verwundbarkeit gezielt aus, um Vertrauen zu erschleichen und Geld zu fordern“, erklärt Ralf Reichertz, Jurist bei der Verbraucherzentrale Thüringen.
Die Betrüger erstellen gefälschte Profile auf Dating-Plattformen oder in sozialen Netzwerken und geben sich als attraktive, erfolgreiche Singles aus. Sie überhäufen ihre Opfer mit Komplimenten und bauen eine vermeintlich tiefe emotionale Verbindung auf. Doch sobald ein persönliches Treffen zur Sprache kommt, ändert sich das Verhalten der Betrüger.
„Plötzlich haben sie angeblich Geldprobleme – sei es wegen eines Unfalls, eines gestohlenen Passes oder eines teuren Krankenhausaufenthalts", warnt Ralf Reichertz. Die Betrüger bitten ihre Opfer um finanzielle Hilfe und erfinden immer neue Notlagen, um sie weiter auszunutzen.
Die Verbraucherzentrale rät dazu, beim Online-Dating und beim Schließen virtueller Bekanntschaften vorsichtig zu sein. Hier sind einige Tipps, um sich zu schützen:
Skepsis bei großen Dramen: Wenn Ihr Flirtpartner Ihnen schon nach kurzer Zeit übertriebene Liebeserklärungen macht oder von mitleiderregenden Schicksalsschlägen erzählt, sollten Sie skeptisch werden.
Geldforderungen sind ein Warnsignal: Überweisen Sie niemandem Geld, den Sie nur online kennen – sei es für ein Bahn- oder Flugticket, eine „Gebühr“ oder eine angebliche Notlage.
Bilder und Profile überprüfen: Nutzen Sie Suchmaschinen und Bild-Rückwärtssuchen, um herauszufinden, ob das Profil echt ist oder ob gestohlene Fotos verwendet werden. Seien Sie skeptisch: Profilbilder sind mittlerweile auch oft mittels KI generiert.
Video-Chat einfordern: Ein echtes Treffen oder zumindest ein Videoanruf kann helfen, die Identität der anderen Person zu bestätigen.
Wer Opfer eines Liebesbetrügers geworden ist, sollte sofort den Kontakt abbrechen und alle Kommunikationskanäle blockieren. „Sichern Sie alle Chatverläufe, E-Mails und Überweisungsbelege und erstatten Sie so schnell wie möglich eine Anzeige bei der Polizei. Nur so kann den Tätern das Handwerk gelegt werden", rät Jurist Reichertz.
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