Die Verbraucherzentrale Thüringen erklärt die Vor- und Nachteile von Lüftungsanlagen und natürlicher Belüftung für Allergiker.
Moderne Lüftungsanlagen mit Pollenfiltern können Allergikern tatsächlich Erleichterung verschaffen. Sie filtern Allergene aus der Luft, entfeuchten sie und sorgen für eine gleichmäßige Luftzirkulation. Im Gegensatz zur natürlichen Belüftung durch offene Fenster bleiben bei der Nutzung von Lüftungsanlagen die Fenster geschlossen - so gelangen deutlich weniger Pollen in die Innenräume.
„Beim Neubau oder einer Generalsanierung empfiehlt sich eine zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und Bedarfsregelung. Das spart auch noch Energie. Im Bestandsbau lassen sich auch dezentrale Lüftungsgeräte relativ einfach einbauen“, sagt Ramona Ballod, Energiereferentin der Verbraucherzentrale Thüringen.
Die natürliche Fensterlüftung ist natürlich preiswerter. Forscher der TU München fanden heraus, dass beim Stoßlüften die Pollenkonzentration in der Wohnung um bis zu zwei Drittel geringer ist als bei dauerhaft gekippten Fenstern. Und auch der richtige Zeitpunkt fürs Lüften ist entscheidend. Der hängt ab vom konkreten Wohnort.
„Grob kann man sagen, dass auf dem Land die Pollendichte morgens am höchsten ist, in der Stadt abends. Entsprechend sollte in Städten zwischen 6 und 8 Uhr morgens gelüftet werden, auf dem Land hingegen zwischen 19 und 24 Uhr“, so Ramona Ballod.
Am Abend nehmen zum Beispiel die Gräserpollen spürbar zu – und Birkenpollen sind ohnehin den ganzen Tag unterwegs. „Wer darauf allergisch reagiert, ist mit technischer Unterstützung womöglich besser beraten“, rät die Expertin.
Sind Lüftungsanlagen mit speziellen Filtern sinnvoll für Allergiker?
Die meisten modernen Lüftungsanlagen lassen sich preiswert und einfach mit Feinstaub- oder Pollenfiltern ausrüsten. Diese haben die Filterklasse F7 und sind besonders effektiv beim Herausfiltern von Pollen, Feinstaub und Schimmelsporen aus der Raumluft.
Die Wirksamkeit hängt maßgeblich von der regelmäßigen Wartung und dem rechtzeitigen Austausch der Filter ab. „Lüftungsanlagen sollten alle zwei Jahre von einem Fachbetrieb gewartet werden. Den Filterwechsel einmal jährlich kann man in der Regel selbst durchführen. Für Allergiker empfiehlt sich allerdings ein Austausch alle sechs Monate“, rät Ramona Ballod.
Empfehlungen
Die Verbraucherzentrale Thüringen empfiehlt:
Allergiker sollten individuell entscheiden, welche Methode für sie am besten geeignet ist - unter Berücksichtigung des Wohnorts, der Art der Allergie und der persönlichen Lebensumstände.
Für weitere Informationen zum Einbau von Klima- und Lüftungsanlagen sowie zum Thema Lüften generell stehen die Energieexpert:innen der Verbraucherzentrale Thüringen gerne zur Verfügung. Ein Termin für ein persönliches Beratungsgespräch kann unter der Telefonnummer 0800 809 802 400 (kostenfrei) vereinbart werden.
Die Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Dank einer Kooperation mit dem Thüringer Umweltministerium und der Landesenergieagentur ThEGA sind in Thüringen auch die Vor-Ort-Termine bei den Ratsuchenden zu Hause kostenfrei.
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