Dabei kann sie nicht nur im Neubau als nachhaltige Heizmethode eingesetzt werden, sondern lässt sich auch im Bestand effizient betreiben. Was dabei zu beachten ist, erklärt die Verbraucherzentrale Thüringen.
Wärmepumpen können in vielen Bestandsgebäuden technisch und wirtschaftlich effizient betrieben werden. Die Investitionskosten liegen derzeit noch deutlich über denen von Öl- und Gasheizungen.
„Unschlagbar ist jedoch ihr Wirkungsgrad. Die Wärmepumpe ist das einzige Heizsystem, das unter bestimmten Voraussetzungen aus einer Kilowattstunde zugeführter Energie zweieinhalb bis viereinhalb Kilowattstunden Wärme erzeugen kann“, erklärt Ramona Ballod, Energiereferentin der Verbraucherzentrale Thüringen. Klar ist aber auch: Im Vergleich zu Gas- oder Ölheizungen reagieren Wärmepumpen empfindlicher auf Planungs- und Ausführungsfehler.
Effizienter durch angepasste Heizflächen
Wärmepumpen sind Niedertemperaturheizungen, die die Heizflächen im Haus nur auf 35 bis 55 Grad Celsius erwärmen. Das spart Energie, funktioniert aber nur mit größeren Heizflächen. Heizkörper in Altbauten sind oft überdimensioniert, so dass oft nur der Austausch einzelner Heizkörper nötig ist.
„Wenn Gebäude nachträglich gedämmt und mit neuen Fenstern ausgestattet wurden, benötigen die Heizflächen geringere Vorlauftemperaturen. Das macht den Einsatz einer Wärmepumpe wirtschaftlicher und effizienter“, sagt Ramona Ballod.
Jahresarbeitszahl als Schlüssel zur Effizienz
Die Jahresarbeitszahl (JAZ) beschreibt die Effizienz einer Wärmepumpe. Sie misst das Verhältnis des benötigten Stroms zur erzeugten Wärme. Eine JAZ von 3 bedeutet, dass mit einer Kilowattstunde Strom im Jahresdurchschnitt drei Kilowattstunden Wärme erzeugt werden können. „Wir empfehlen den Einsatz einer Wärmepumpe im Altbau nur, wenn mindestens eine JAZ von 3 erreicht wird“, rät die Expertin.
Wenn ein Gebäude noch nicht optimal für den Einsatz einer Wärmepumpe vorbereitet ist, ein Austausch der Heizung aber unumgänglich wird, kann die Wärmepumpe auch mit Biomasseheizungen, Gas- und Ölkesseln kombiniert werden, um eine optimale Effizienz zu gewährleisten.
Höhere Preise, aber auch höhere Förderung
Die Investitionskosten für Wärmepumpen sind in den letzten fünf Jahren deutlich stärker gestiegen als die durchschnittliche Inflationsrate. Faktoren wie höhere Löhne und Materialpreise sind dafür ebenso verantwortlich wie Mitnahmeeffekte seitens der Hersteller und Installateure bei den Förderprogrammen. Durch die Änderung der Förderpolitik ist hier jedoch eine deutliche Korrektur erkennbar.
Derzeit liegen die Gesamtkosten für eine Luft/Wasser-Wärmepumpe, die am häufigsten eingesetzt wird, zwischen 25.000 und 45.000 Euro. Die aktuellen Förderbedingungen sehen einen Zuschuss zwischen 30 und 70 Prozent bei einer maximalen Investitionssumme von 30.000 Euro vor. Dies entspricht einem Wert zwischen 9.000 und 21.000 Euro.
Einen aktuellen Vergleich verschiedener Wärmepumpen finden Interessierte in der August-Ausgabe der Stiftung Warentest.
Angebote vergleichen und auf Expertenrat setzen
Diese Preisspanne macht es notwendig, mehrere Angebote einzuholen und die Wahl des Installateurs sowohl von den Gesamtkosten als auch von dessen Referenzen abhängig zu machen.
Unterstützung sowohl bei der Bewertung von Angeboten als auch bei Fragen zur Eignung eines Altbaus für eine Wärmepumpe, zur Heizungsoptimierung sowie zu möglichen Fördermitteln bieten die Energieberater:innen der Verbraucherzentrale Thüringen. Ein Termin für ein persönliches Beratungsgespräch kann unter der Telefonnummer 0800 809 802 400 (kostenfrei) vereinbart werden.
Die Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Dank einer Kooperation mit dem Thüringer Umweltministerium und der Landesenergieagentur ThEGA sind in Thüringen auch die Vor-Ort-Termine bei den Ratsuchenden zu Hause kostenfrei.
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