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West-Nil-Virus weiter auf dem Vormarsch | Landratsamt Altenburger Land

Landratsamt Altenburger Land (Foto: Ronny Franke)

West-Nil-Virus weiter auf dem Vormarsch

Pressemitteilungen
16.01.2025, 09:39 Uhr
Von: Jana Fuchs, Öffentlichkeitsarbeit Landratsamt Altenburger Land
Nachweis bei einem Pferd unweit des Altenburger Landes im Raum Grimma

Altenburg. Seit Sommer 2024 steigen die Zahlen der nachgewiesenen Fälle des West-Nil-Virus in Deutschland dynamisch an. Zuletzt wurde das Virus unweit des Altenburger Landes bei einem Pferd im Raum Grimma nachgewiesen. Impfungen schützen.

Vor allem Vögel und Pferde sind von der Krankheit betroffen. Das Virus entwickelt sich in Mücken und wird durch den Vorgang des Blutsaugens vor allem in den Sommermonaten übertragen, aber auch darüber hinaus.

Bei Vögeln handelt es sich um Vermehrungswirte, die das Virus auch weiter übertragen können. Pferde sind hingegen Fehlwirte, die daran erkranken, die Krankheit aber nicht weiter übertragen. 80 Prozent der Erkrankungen verlaufen symptomlos, die restlichen 20 Prozent zeigen grippeähnliche Symptome mit hohem Fieber, Muskelschmerzen und Lymphknotenschwellung. Nach etwa sieben Tagen klingen die Symptome wieder ab. In seltenen Fällen können neurologische Auffälligkeiten auftreten, die bleibende Schäden hinterlassen bzw. sogar tödlich enden. Viele andere Erkrankungen können ähnliche Symptome zeigen, deshalb muss bei Verdacht sofort der Tierarzt informiert werden.

Dieser leitet alle notwendigen diagnostischen Untersuchungen und Behandlungen ein. Da Pferde als Fehlwirte fungieren, übertragen sie keine Erreger und müssen somit während einer Erkrankung nicht zwangsläufig isoliert werden.

„Um ein Pferd vor einer Infektion zu schützen empfehlen sich insektenabwehrende Mittel und vor allem regelmäßige Impfungen. Bei acht Prozent ungeimpfter infizierter Pferde kommt es zu schweren Verlaufsformen, von denen 30 bis 50 Prozent tödlich enden. In Deutschland gibt es drei zugelassene Impfstoffe, die gut verträglich sind und vor schweren Verläufen schützen. Die Ständige Impfkomission Veterinärmedizin (StIKoVet) empfiehlt, alle Pferde im Ausbreitungsgebiet beziehungsweise alle Pferde, die für kurze Zeit in das Gebiet verbracht werden, zu impfen. Dafür ist eine Grundimmunisierung im zeitigen Frühjahr notwendig, wobei zwei Impfungen im Abstand von vier Wochen verabreicht werden. Erst vier Wochen nach der zweiten Injektion kann mit einem zuverlässigen Schutz vor der Erkrankung gerechnet werden.

Im jährlichen Abstand wird die Impfung wiederholt und bietet so dem Pferd einen langanhaltenden Schutz vor dem West Nil Virus“, erklärt Matthias Thurau, Amtsveterinär im Altenburger Land.

Das aus Afrika stammende West Nil Virus wurde 1937 erstmals festgestellt. In den 1960er Jahren breitete es sich nach Europa aus und 2018 wurden die ersten Fälle in Deutschland registriert. Seitdem breitet sich das Virus langsam weiter aus. Betroffen sind vor allem die Bundesländer Berlin, Brandenburg, Sachsen Anhalt und Sachsen. Seit 2019 treten auch einzelne Fälle in der Humanmedizin auf.

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