Vorbereitung der Neupräsentation des Lindenau-Museums, vielfältige Maßnahmen im Rahmen des Bundesprogramms Lindenau21PLUS, Transformation auf dem Weg zum Zweckverband – Und dennoch führen die Altenburger Museen im Lindenau-Museum und im Residenzschloss 2025 ihr ebenso anspruchsvolles wie abwechslungsreiches Programm fort. Neben exklusiven Sonderausstellungen zu Themen aus Kunst und Kultur gibt es erneut ein umfangreiches Veranstaltungs- und Vermittlungsprogramm, das im mitteldeutschen Raum seinesgleichen sucht.
Den Auftakt des Ausstellungsreigens bildet im Mai „Sterne über Paris“, eine Ausstellung zum italienischen Künstler Sergio Birga (1940-2021). Das vielfältige Werk des über Jahrzehnte in Paris lebenden Italieners wird erstmals in einem deutschen Museum gezeigt. Der Altenburger Geschichte widmet sich hingegen die Schau „Erziehung und Emanzipation“ im Schloss- und Spielkartenmuseum. Sie beschäftigt sich mit der verborgenen Welt des Altenburger Magdalenenstifts, dessen Zöglinge deutsche Geschichte schrieben. Im Mittelpunkt der Ausstellung zum Gerhard-Altenbourg-Preis 2025 steht der Berliner Fotograf, Maler, Zeichner und Objektkünstler Dieter Appelt. Traditionell endet das Ausstellungsjahr mit der Winterausstellung im Residenzschloss Altenburg: Unter dem Titel „Vom Zinken und Zaubern“ steht sie dieses Jahr ganz im Zeichen der Kartenkunst. Kleinere Präsentationen an der KUNSTWAND und im Klinikum Altenburger Land erweitern das Angebot.
Neben den zahlreichen Vermittlungsangeboten für Groß und Klein in den Werkstätten des studio bieten die Altenburger Museen auch 2025 ein ansprechendes Veranstaltungsprogramm: Mit Höhepunkten wie der Kindermuseumsnacht und den Schlössertagen gibt es erneut ungewohnte Einblicke hinter die Kulissen. Anlässlich des Altenburger Vorsitzes im Verbund European Cities of Historical Organs (ECHO) wird in diesem Jahr zudem ein besonderer Fokus auf das Konzertprogramm gelegt.
Mit dem Ziel einer gemeinsamen Trägerschaft werden auch hinter den Kulissen der Altenburger Museen entscheidende Stellschrauben gedreht. So werden die Arbeitsbereiche noch stärker miteinander verknüpft, um einen noch effizienteren Arbeitsablauf zu gewährleisten. Außerdem wird intensiv am künftigen Außenauftritt der Altenburger Museen gearbeitet, der eine klare Wiedererkennbarkeit der hiesigen Museumslandschaft zum Ziel hat. Mit dem in Kürze erscheinenden Masterplan für den Altenburger Schlossberg wird schließlich eine Perspektive der Museen zur Entwicklung der Bildungslandschaft Altenburg entwickelt.
Die Ausstellungen und Veranstaltungen in den Altenburger Museen wurden im vergangenen Jahr von 66.881 Menschen besucht. Während die Zahl der studio-Besuche nahezu gleich blieb, verzeichnet das Lindenau-Museums einen Rückgang der Besucherzahlen in Höhe von etwa einem Viertel im Vergleich zum Vorjahresniveau. Dies ist vor allem mit dem Erfolg der Sonderausstellung „Kirchner, Pechstein, Werefkin – Meisterwerke aus der Sammlung Peltzer“ zu erklären, die im Jahr 2023 auf eine beachtliche Resonanz stieß. Allerdings kann man mit Fug und Recht auch Anspruch auf die Besucherzahlen der in Kooperation mit den Städtischen Museen Freiburg durchgeführten Ausstellungen „Bellissimo!“ (im Augustinermuseum) und „Modern Times“ (im Museum für Neue Kunst) erheben, da beide Präsentationen fast Ausschließlich mit Exponaten aus Altenburg bestückt wurden. Mehr als 38.000 Menschen besuchten die Ausstellung „Bellissimo!“ und in der aktuell noch laufenden Ausstellung „Modern Times“ wurden bereits mehr als 11.000 Besucherinnen und Besucher gezählt.
Mit insgesamt 57.226 Besucherinnen und Besuchern für die Ausstellungen und Veranstaltungen des Schloss- und Kulturbetriebs Residenzschloss Altenburg konnten die Zahlen aus dem erfolgreichen Jahr 2023 auf gleichem Niveau gehalten werden. Neben guten Zahlen im Bereich der Ausstellungen, wurden die stärksten Zahlen im Bereich der Sonderveranstaltungen (z. B. Kindermuseumsnacht und Tag des offenen Denkmals) und Fremdveranstaltungen registriert.
Das auf Initiative des Lindenau-Museums Altenburg eröffnete „Erlebnisportal Altenburg – Thüringen entdecken“ am Markt konnte im vergangenen Jahr mehr als 8.000 Besucherinnen und Besucher begrüßen. Seit der Eröffnung des interaktiven Ausstellungsraumes im September 2023 wurden insgesamt -10.013 Besucherinnen und Besucher gezählt.
Die Besucherzahlen der Altenburger Museen
Lindenau-Museum Altenburg | 2023 | 2024 |
Ausstellungen/Veranstaltungen | 6.282 | 3.326 |
studio-Besuche | 6.307 | 6.329 |
Gesamt | 12.589 | 9.655 |
Residenzschloss Altenburg | 2023 | 2024 |
Schloss- und Spielkartenmuseum/ Veranstaltungen | 57.735 | 57.226 |
Gesamt: 66.881
Ausstellungen in den Städtischen Museen Freiburg
Ausstellung | Zeitraum | Besucherzahl |
Bellissimo! Italienische Malerei von der Gotik bis zur Renaissance aus dem Lindenau-Museum Altenburg | 18. Mai bis | 38.458 |
Modern Times – Bilder der 1920er-Jahre | seit 27. September 2024 | 11.554 |
Erlebnisportal Altenburg – Thüringen entdecken
2024 | 8.373 |
Die umfangreichen Bestände der Altenburger Museen erfordern eine fortwährende wissenschaftliche Auseinandersetzung. Zeugnis dieser Untersuchungen sind nicht nur Ausstellungen und Veranstaltungen zu unterschiedlichsten Themen, sondern auch die rege publizistische Tätigkeit der Altenburger Museen, die über die Forschungsergebnisse des vergangenen Jahres Auskunft gibt. Zu den Ausstellungen „Feuer und Farbe – Gemälde und Grafiken von Walter Jacob“, „Aus dem Dunkel der Vorzeit – Altenburgs prähistorische Sammlung“ und „Bernhard-August-von-Lindenau-Förderpreis“ wurden drei umfangreiche Kataloge zu den hiesigen Ausstellungsprojekten veröffentlicht. In der kleinen Buchreihe des Lindenau-Museums Altenburg erschienen zudem drei weitere ausstellungsbezogene Publikationen: zu „Oltenburg“, der Künstlerin Marita Kühn-Leihbecher und der Provenienzforschung.
In enger Zusammenarbeit – teils mit gemeinsamer Herausgeberschaft – mit den Städtischen Museen Freiburg entstanden anlässlich der Partnerschaft mit dem Lindenau-Museum zwei umfangreiche Kataloge zu den Ausstellungen „Bellissimo – Italienische Malerei von der Gotik bis zur Renaissance“ und „Modern Times – Bilder der 1920er Jahre“, die maßgeblich auf Werken aus der Sammlung des Altenburger Kunstmuseums basieren.
Schließlich konnte in Kooperation mit der Kulturstiftung der Länder ein seit Jahren in Arbeit befindliches Buchprojekt fertiggestellt werden: Gerhard Altenbourg. Die Sammlung Rugo im Lindenau-Museum Altenburg.
Für die zahlreichen Beiträge innerhalb der Kataloge konnten neben den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Altenburger Museen erneut zahlreiche externe Fachleute gewonnen werden.
Die Kommunale Arbeitsgemeinschaft Altenburger Museen mit ihren mehr als 60 (festen und befristet angestellten) Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gehört zu den größten Kulturakteuren des Freistaates Thüringen. Trotz der jahrzehntelangen Trennung von Lindenau-Museum Altenburg und Residenzschloss Altenburg konnten seit dem Zusammenschluss beider Häuser beträchtliche Fortschritte in der Zusammenarbeit in allen musealen Arbeitsbereichen verzeichnet werden. Zeugnisse dieses „Zusammenwachsens“ sind beispielsweise die erste große gemeinsame Ausstellung „Aus dem Dunkel der Vorzeit – Altenburgs prähistorische Sammlung in neuem Licht“, die 2024 realisiert wurde, sowie der seit 2023 jährlich stattfindende Jahresempfang der Altenburger Museen.
ser Weg wird auch 2025 konsequent weiterverfolgt. Insbesondere im Bereich des Marketings und der Online-Kommunikation wird es in diesem Jahr eine Zentralisierung der Arbeitsabläufe geben. Auch der Bereich der Kunst- und Kulturvermittlung wird aus einer Hand für die Gesamteinrichtung geplant. Ein neues Stabsreferat Projektmanagement organisiert sämtliche Abläufe der Ausstellungen und Veranstaltungen. Schließlich werden sowohl das Veranstaltungsmanagement als auch der Besucherservice neu strukturiert und künftig ebenfalls im Sinne der Altenburger Museen wirken.
Die Neustrukturierungen interner Abläufe sind ein wichtiger Bestandteil für die künftige Arbeit in der geplanten gemeinsamen Trägerschaft, dem Zweckverband Altenburger Museen.
Nach mehrjährigen intensiven Vorarbeiten wird im Februar 2025 der neue Masterplan „Prinzen im Dornröschenschloss – Die Altenburger Museen im Aufbruch zur Bildungslandschaft“ veröffentlicht. Dieser knüpft an den 2017 für das Lindenau-Museum veröffentlichten Masterplan „Der Leuchtturm an der Blauen Flut“ an und weist über ihn hinaus, indem er den Fokus nun auf den gesamten Schlossberg richtet. Darin werden Perspektiven für die künftige Nutzung der zahlreichen Liegenschaften des Schlossberges aufgezeigt, vor allem aber auch auf die Bedeutung der Sammlungen im Residenzschloss verwiesen und Antworten auf die wichtige Depotfrage gesucht.
Neben dem geplanten Zusammenschluss der Altenburger Museen unter einer gemeinsamen Trägerschaft wird der Masterplan Richtschnur und Fundament der künftigen Weiterentwicklung des Schlossberges, der Roten Spitzen, aber auch der Stiftung Gerhard Altenbourg sein.
Durch eine großzügige Förderung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien wird das Lindenau-Museum Altenburg bis 2027 mit bis zu zwei Millionen Euro jährlich unterstützt. Mit den Mitteln sollen insbesondere Fortschritte in den Bereichen Digitalisierung (und Restaurierung), Provenienzforschung, kulturelle Bildung und länderübergreifende kulturtouristische Ziele (Marketing) erzielt werden.
Ebenso wie die Digitalisierung aus dem persönlichen Alltag nicht mehr wegzudenken ist, hat sie mittlerweile auch in der Museumswelt neue Welten eröffnet. Die 2022 begonnene digitale Erfassung der Bestände des Lindenau-Museums dient somit nicht nur der geplanten verstärkten Sichtbarmachung von Werken im Netz, sondern ist auch für die interne Arbeit (Sammlungsdatenbank) unersetzlich geworden. An einer neuartigen digitalen Präsentation der Sammlungen wird im Hintergrund emsig gearbeitet.
Seit dem Start des Digitalisierungszentrums im Lindenau-Museum wurden vor allem Gemälde und Werke auf Papier bearbeitet. Im Jahr 2024 wurden dabei 3.662 Werke aus dem eigenen Bestand digitalisiert (dazu gehört neben der mehrfachen fotografischen Aufnahme auch die Dateneingabe, ggf. die Inventarisierung sowie die konservatorische Begutachtung mit teilweiser Bearbeitung). Zusätzlich wurden als „Amtshilfe“ mehrere Sonderaufträge für externe Partnerinstitutionen durchgeführt.
Im Jahr 2025 wird der Fokus verstärkt auf etwa 160 dreidimensionale Objekte, insbesondere moderne Plastiken und Skulpturen, gelegt. Darüber hinaus wird die Digitalisierung des Lindenau-Museums effektiv in anderen musealen Bereichen eingesetzt. Neben der intensiven Zusammenarbeit mit dem studio werden die digitalen Möglichkeiten auch für die dreidimensionale Aufbereitung von Raumplänen für die Ausstellungsvorbereitung genutzt.
Voraussetzung für eine Vielzahl von Digitalisierungsprojekten ist die restauratorische Begutachtung und zum Teil Bearbeitung. Dafür wurden beispielsweise mehr als 1.300 Arbeiten auf Papier von den Restauratorinnen und Restauratoren durchgesehen und bewertet.
Dank der Projektförderung durch die Bundesrepublik Deutschland konnten darüber hinaus auch in vielen anderen Sammlungsbereichen – angefangen bei den chinesischen Tuschezeichnungen der Lindenau-Sammlung im Residenzschloss bis hin zur Restaurierung antiker Gefäße und Architekturmodellen aus Kork bedeutende Fortschritte in der Restaurierung der Bestände erzielt werden.
Auch im Jahr 2025 werden die Vorhaben im Bereich der Restaurierung stetig vorangetrieben. Dabei steht u. a. die Kunstbibliothek Bernhard August von Lindenaus im Fokus. Ziel ist schlussendlich die gesamte restauratorische Einschätzung und Aufarbeitung der einmaligen Buchbestände.
Die Erforschung der eigenen Sammlung in Bezug auf ihre Herkunft ist in den letzten Jahren zunehmend in das öffentliche Bewusstsein gerückt. Im Lindenau-Museum wurden seit dem Start von Lindenau21PLUS erhebliche Fortschritte bei der Untersuchung der Sammlungen erzielt. Im Jahr 2024 lag der Fokus auf dem größten Sammlungsbereich des Hauses: der Grafischen Sammlung. Dabei wurden insbesondere Neuzugänge von der Gründung der Sammlung 1934 bis zum Jahr 1961 untersucht.
Der Forschungsschwerpunkt 2025 wird hingegen auf Ankäufen liegen, die in der Stadt Altenburg getätigt wurden. Zur Transparenz trägt eine jährlich stattfindende Präsentation an der KUNSTWAND im Interim des Lindenau-Museums bei. Dort werden ausgewählte Exponate aus dem jeweiligen Forschungsgebiet unter Aspekten der Provenienzforschung vorgestellt.
Auch im regulären Veranstaltungsprogramm werden Aspekte der Provenienzforschung immer wieder aufgegriffen.
Sowohl in speziellen Führungen als auch in praktischen Workshop-Angeboten anlässlich aktueller Sonderausstellungen fließen die Forschungsergebnisse ein. Durch die fortwährende Zusammenarbeit mit der Koordinierungsstelle Provenienzforschung des Museumsverbandes Thüringen und Forschungsstellen anderer Institutionen ist die Provenienzforschung des Lindenau-Museums zudem hervorragend vernetzt.
Dank der Förderung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien konnten in den letzten Jahren auch bedeutende Fortschritte in der kulturellen Bildung am Lindenau-Museum erzielt werden. Mit der Eröffnung von drei neuen Werkstattbereichen (studioDIGITAL, studioBAMBINI, studioLEONARDO) wurden Möglichkeiten für zahlreiche neue Angebote für unterschiedlichste Altersgruppen geschaffen. Das umfangreiche Kurs- und Workshop-Angebot wird auch in diesem Jahr fortgeführt.
Neue Impulse sollen außerdem im Outreach-Format „Museum unterwegs“ gesetzt werden. Damit wird Personen, die nicht in Altenburg ansässig sind, die Möglichkeit kreativer Teilhabe geboten, sodass sie ebenfalls von den Angeboten des Lindenau-Museums profitieren können. Um die vielfältigen Aufgaben im Bildungs- und Vermittlungsbereich stemmen zu können, ist eine personelle Aufstockung im Bereich der kulturellen Bildung vorgesehen.
Die finanziellen Mittel im Rahmen des Projekts Lindenau21PLUS ermöglichen Werbemaßnahmen, wie sie in der Geschichte des Lindenau-Museums Altenburg bisher nicht möglich waren. Für die Sonderausstellungen des Museums wurde im vergangenen Jahr eine groß angelegte Werbekampagne im gesamten mitteldeutschen Raum umgesetzt, wobei der Werberadius nochmals vergrößert wurde.
Im Bereich der Online-Kommunikation lag der Fokus 2024 insbesondere auf der Pflege der Social-Media-Accounts.
Durch einen Hackerangriff auf den Instagram-Kanal des Lindenau-Museums im Jahr 2023 lag das Augenmerk insbesondere auf diesem Netzwerk. So konnte die Reichweite über das ganze Jahr gesehen um mehr als 600 Prozent erhöht werden. Insgesamt wurden die Beiträge des Lindenau-Museums ca. 131.000 aufgerufen.
Im Jahr 2025 wird sich der Fokus nicht nur auf die beiden Sonderausstellungen des Hauses richten, sondern auch auf die Planungen zu einer öffentlichkeitswirksamen Kampagne für die Neueröffnung des Lindenau-Museums.
Ein wesentlicher Faktor für die Außenwahrnehmung der Altenburger Museen ist die Entwicklung einer gemeinsamen Corporate Identity und eines gemeinsamen Corporate Designs. Zum ersten Mal in der Geschichte beider Einrichtungen wurde zusammen mit der Agentur KOCMOC (Leipzig) ein solcher Entwicklungsprozess initiiert. In intensiven Gesprächen wird derzeit ein Selbstbild für die Altenburger Museen formuliert, das sich auch in der künftigen optischen Außendarstellung widerspiegeln wird.
Für diesen Prozess hin zu einer eigenen Text-Bildmarke ist die Betrachtung der Altenburger Museen als Organisation von besonderer Bedeutung, die hinter dem Lindenau-Museum und den Museen des Residenzschlosses bewusst zurücktritt.
Ein weiterer zentraler Bestandteil der Außenwahrnehmung der Altenburger Museen ist die Webpräsenz. Sowohl der Online-Auftritt des Lindenau-Museums als auch der des Residenzschlosses Altenburg entsprechen in vielerlei Hinsicht nicht mehr den Erfordernissen einer zeitgemäßen Homepage.
In diesem Jahr beginnen die Arbeiten an einer neuen Website für die Altenburger Museen, die voraussichtlich in der ersten Jahreshälfte 2026 gelauncht wird. Zur besseren Sichtbarkeit der Altenburger Museen wird in Kürze eine Landingpage starten, die als allgemeiner Anlaufpunkt im Netz dienen soll.
Das Projekt Lindenau21PLUS wird durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert.
Mit dem Abtragen der alten Treppenanlage am Gebäude des Lindenau-Museums wurde 2024 die bisher größte architektonische Veränderung im Zuge der Sanierung, Modernisierung und Erweiterung des Gebäudes vorgenommen. Dadurch wurde die Grundvoraussetzung für den Bau des neuen Stadtgeschosses mit Eingangsbereich geschaffen. Darüber hinaus sind die Arbeiten zur Unterfangung des Gebäudes sowie zur Gestaltung der Fassade und zu den restauratorischen Maßnahmen im Inneren des Gebäudes weiter vorangeschritten: Neben ersten Entwürfen für die späteren Raumfassungen wurden zahlreiche der originalen Fenster restauriert bzw. originalgetreu rekonstruiert.
Auch abseits der Baustelle schreiten die Planungen für die künftige Ausstellung im Gebäude unvermindert voran. Zusammen mit der Dresdner Agentur whitebox arbeiten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Lindenau-Museums an der Neugestaltung der Dauerausstellung. Ziel ist es, ein erlebnisreiches Ausstellungserlebnis zu schaffen, das die Bedeutung der unterschiedlichen Sammlungsbereiche veranschaulicht und die Inhalte rund um die ausgestellten Exponate anschaulich vermittelt.
20. Mai bis 10. August 2025
Sterne über Paris – Sergio Birga und die Moderne
Eröffnung: 18. Mai 2025, 15 Uhr, Festsaal im Residenzschloss Altenburg
Mit der Ausstellung „Sterne über Paris“ verwirklicht das Lindenau-Museum die erste museale Präsentation des Werks des italienischen Künstlers Sergio Birga. Im Mittelpunkt stehen seine künstlerischen und menschlichen Begegnungen über Sprach- und Ländergrenzen hinweg.
Als der aus Florenz stammende Künstler Sergio Birga (1940–2021) in den 1960er-Jahren nach Paris kam, begann er leidenschaftlich und rastlos, mit druckgrafischen Techniken und Malereiformen zu experimentieren. Prägend war sein Zusammentreffen mit
den deutschen Expressionisten Otto Dix, Conrad Felixmüller, Oskar Kokoschka und Ludwig Meidner. Die Künstler schrieben und besuchten sich, porträtierten sich aber auch gegenseitig.
Ebenso beeinflussten die gesellschaftlichen Umbrüche und Ereignisse wie die Studentenproteste 1968 oder der Vietnamkrieg seine Motivwahl und Gestaltung. In späteren Jahren wandte er sich der sogenannten Pittura Colta zu, deren Bildsprache mythologische Themen in altmeisterlicher Konvention aufgreift.
Eine besondere und lebenslange Faszination übte der Schriftsteller Franz Kafka auf Birga aus. Immer wieder griff er dessen Erzählungen auf, um ihre düsteren Visionen bevorzugt als Holzschnitte umzusetzen. Auch in seinen zahlreichen Darstellungen nächtlicher Straßen und unheimlicher Traumbilder spiegelt sich das Interesse am Fantastischen und Geheimnisvollen wider. Dennoch verlor er nie den Sternenhimmel über seinem Pariser Atelier aus den Augen.
Die Ausstellung wird mit großzügiger Unterstützung seiner Witwe Annie Birga sowie weiterer Leihgeber realisiert. Es erscheint ein begleitender, zweisprachiger Katalog.
24. Juni bis 26. Oktober 2025
Erziehung und Emanzipation – Die verborgene Welt des Altenburger Magdalenenstifts
Eröffnung: 22. Juni 2025, 15 Uhr, Bachsaal im Residenzschloss Altenburg
In einer großangelegten Sonderausstellung widmet sich das Schloss- und Spielkartenmuseum erstmals dem 1705 gegründeten Altenburger Magdalenenstift. Über zwei Jahrhunderte diente es als Mädchenpensionat für den Adel und war zugleich ein Ort strenger evangelischer Erziehung – und großer Ambitionen. Unter den Absolventinnen finden sich bedeutende Persönlichkeiten wie die Schriftstellerin Fanny zu Reventlow, die Frauenrechtlerin Erika von Watzdorf-Bachoff oder die Informatikerin Maria von Wedemeyer.
Ihnen und weiteren herausragenden Frauen wird in der Ausstellung ein besonderer Platz eingeräumt. Zugleich wird damit ein bisher kaum bekanntes Kapitel der Altenburger Stadtgeschichte aufgearbeitet und der Öffentlichkeit präsentiert. Neben dem Leben hinter den Mauern des Magdalenenstifts beleuchtet die Ausstellung auch die Geschichte der Einrichtung von ihrer Gründung bis zur Auflösung der Schule 1938 und der Schließung des Stifts 1944.
Für die Ausstellung wurden zahlreiche bisher unbekannte Quellen gesichtet und ausgewertet. Zur Ausstellung erscheint ein Begleitband.
26. August bis 2. November 2025
Dieter Appelt – Gerhard-Altenbourg-Preis 2025
Eröffnung: 24. August 2025, 15 Uhr, Bachsaal im Residenzschloss Altenburg
Der Gerhard-Altenbourg-Preis 2025 wird an den Künstler Dieter Appelt verliehen. Seit Jahrzehnten zählt er zu den bedeutendsten deutschen Fotografen sowie Objekt- und Aktionskünstlern. Sein fotografisches Werk ist geprägt von der Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper und der Natur. Themen wie Erinnerung, Leben, Tod und Wiederkehr sind charakteristisch für seine Arbeiten. Sein späteres Werk zeichnet sich zudem durch einen verstärkt abstrakten Charakter aus.
Von 1982 bis 2000 war Appelt Professor für Fotografie, Film und Video an der Hochschule der Künste Berlin, zudem 1999 bis 2000 Dekan der Fakultät Bildende Kunst und Vizepräsident. Er stellte in zahlreichen bedeutenden nationalen und internationalen Ausstellungshäusern aus und war zweimal Teilnehmer der Biennale in Venedig.
Mit der Verleihung des mit 50.000 Euro dotierten Gerhard-Altenbourg-Preises (10.000 € Preisgeld und 40.000 € für Ausstellung und Katalog), des bedeutendsten Kunstpreises Mitteldeutschlands, führt ihn sein Weg nun in das Lindenau-Museum Altenburg. Im Prinzenpalais des Residenzschlosses wird er ausgewählte Werke seines bisherigen Schaffens präsentieren und damit die Vielfalt seines Œuvres erlebbar machen.
Zur Ausstellung erscheint ein begleitender Katalog.
2. Dezember 2025 bis 8. März 2026
Vom Zinken und Zaubern – Geheimnisse der Kartenkunst
Eröffnung: 30. November 2025, 15 Uhr, Bachsaal im Residenzschloss Altenburg
Im Winter 2025/26 entführt das Spielkartenmuseum seine Besucherinnen und Besucher in die magische Welt der Kartenkunst. Die Ausstellung „Vom Zinken und Zaubern“ bietet einen einzigartigen Einblick in die Faszination der Kartenzauberei. Gezinkte Karten stehen ebenso im Fokus wie die Fingerfertigkeit im Umgang mit Kartenspielen, die Menschen seit Jahrhunderten begeistert.
Interaktive Stationen laden die Gäste dazu ein, selbst aktiv zu werden: Sie können Kartentricks ausprobieren, das Geheimnis des Zinkens entdecken und die faszinierende Welt der Kartenkunst hautnah erleben.
24. Januar bis 13. April 2025
Kunst macht Schule – Kunstunterricht am Lindenau-Museum Altenburg
Eröffnung: Donnerstag, 23. Januar 2025, 18 Uhr
18. April bis 13. Juli 2025
Strömungen – Gerhard Altenbourg und Thomas Ranft
Eröffnung: Donnerstag, 17. April 2025, 18 Uhr
18. Juli bis 19. Oktober 2025
Zeichenbrett und Nadelkissen – Die Künstlerin und studio-Leiterin Ursula Jobst (1929–2024)
Eröffnung: Donnerstag, 17. Juli 2025, 18 Uhr
24. Oktober 2025 bis 11. Januar 2026
Willkommen zu Hause! Altenburger Ankäufe des Lindenau-Museums nach 1945
Eröffnung: Donnerstag, 23. Oktober 2025, 18 Uhr
Im April 2023 schlossen das Lindenau-Museum Altenburg und die Städtischen Museen Freiburg eine umfangreiche Partnerschaft. Erstes sichtbares Zeugnis dieser Zusammenarbeit war die im Mai 2024 eröffnete Ausstellung „Bellissimo! Italienische Malerei von der Gotik bis zur Renaissance aus dem Lindenau-Museum Altenburg“. Im Augustinermuseum wurden neben Gipsabgüssen und Exponaten aus der Kunstbibliothek Bernhard August von Lindenaus mehr als 90 italienische Tafelmalereien ausgestellt.
Die zweite im Rahmen der Partnerschaft umgesetzte Ausstellung „Modern Times – Bilder der 1920er-Jahre wurde im September eröffnet und läuft noch bis zum 16. Februar 2025 im Museum für Neue Kunst Freiburg. Darin sind mehr als 130 Exponate aus dem Bestand des Lindenau-Museums zu sehen, die einen Einblick in die gesellschaftlichen Verhältnisse und kulturellen Umbrüche des frühen 20. Jahrhunderts erlauben.
Darüber hinaus sieht die Kooperation zwischen den Museen Begegnungen der Teams aus Freiburg und Altenburg in unterschiedlichen Arbeitsbereichen vor. Auch 35 Jahre nach der Wende ist dieser ganz besondere Austausch zwischen Ost und West ein wichtiger Beitrag für das Zusammenwachsen der Gesellschaft.
7. März 2025
Altenburger Kindermuseumsnacht
Lindenau-Museum Altenburg, Residenzschloss Altenburg und Mauritianum
26. April 2025, 17 Uhr
„ECHO calls for Peace“ simultanes Konzertevent in mehreren europäischen ECHO-Städten
Schlosskirche Altenburg
18. Mai 2025
Internationaler Museumstag
(Eröffnung Sonderausstellung „Sterne über Paris“)
4. Juni 2025, 17 Uhr
3. Jahresempfang der Altenburger Museen – Thema Digitalisierung
6. bis 9. Juni 2025
Thüringer Schlössertage „Aufgestanden! Herrschaft und Volk“
4. bis 8. August 2025
3. Junior-Orgelakademie Altenburg
Schlosskirche Altenburg
25. bis 30. August 2025
34. Thüringische Orgelakademie: „Bach – Vorgänger, Nachfolger, Zeitgenossen“
Schlosskirche Altenburg
29. August 2025
Orgelgala mit internationalen Teilnehmern der 34. Thüringischen Orgelakademie 2025
Schlosskirche Altenburg
14. September 2025
Tag des offenen Denkmals
20. September 2025
Thüringer Schlösserkindertag
24. und 27. September 2025
ECHO Annual Meeting in Altenburg und Freiberg
Schlosskirche Altenburg
26. September 2025, ab 14 Uhr
Orgelmarathon mit den Artistic Directors der ECHO-Städte in der Schlosskirche Altenburg und im Dom zu Freiberg
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