Schmölln. Das Jahresauftaktstreffen der länderübergreifenden Arbeitsgemeinschaft „terra plisnensis“ fand am 11. Februar im Rathaus der Stadt Schmölln statt.
Schmöllns Bürgermeister Sven Schrade empfing die Bürgermeister Marcel Greunke aus Ponitz, Patrick Albrecht aus Gößnitz, André Raphael aus Crimmitschau, Sören Kristensen aus Werdau und Bürgermeisterin Ines Liebald aus Neukirchen.
Viele Themen standen auf der Agenda. Die drei größten Punkte machten dabei die wirtschaftliche Entwicklung der Automobilregion, das Projekt der Kulturhalle „El Botón“ sowie die Bäderfinanzierung aus.
Bürgermeister Schrade berichtete zum aktuellen Sachstand der Kulturhalle, dem hohen Interesse aus der Bevölkerung sowie der aktuell laufenden Machbarkeitsstudie. Die Bäderfinanzierung ist ebenso ein Thema, welches sowohl für die sächsische als aus thüringische Region von großer Bedeutung ist. Hier waren sich alle Beteiligten einig, dass Bäder definitiv zur Daseinsvorsorge zählen und dringend Unterstützung benötigen.
Hintergrund:
Bereits im Jahr 2001 haben sich die Städte Crimmitschau, Meerane und Werdau des Freistaates Sachsen sowie die Thüringer Städte Gößnitz und Schmölln als informelle Abstimmungsrunde und seit 2004 als länderübergreifende Arbeitsgruppe „terra plisnensis“ zusammengefunden. Im Jahr 2009 erfolgte die Einbindung der Gemeinden Neukirchen (Sachsen) und Ponitz (Thüringen). Die Zusammenarbeit der Städte und Gemeinden wurde im Oktober 2009 mit der Gründung der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft (KAG) „terra plisnensis“ und dem Abschluss einer Kooperationsvereinbarung durch alle Oberbürgermeister und Bürgermeister verbindlich geregelt.
Information zum Namen „terra plisnensis“: Der Ursprung der Region geht bis zum Ende des 6. Jahrhunderts zurück, als die Slawen den Pleißen-Raum besiedelten und diesen als „pagus plisni“ (Pleißengau) bezeichneten („plisni“ = sorbisch für Pleiße). Im Zuge der Eroberungen von König Heinrich I. (876-936) wurde die Region in das Heilige Römische Reich integriert.
Ausgehend von Friedrich I. Barbarossa (1122-1190) bekam das Reichslandterritorium „terra plisnensis“ (lateinische Kartenbezeichnung der Region) unter den Staufern mehr Gewicht. Es umfasste damals eine Region, deren Kern in etwa die Städte Zeitz, Werdau, Crimmitschau, Altenburg, Zwickau, Schmölln und Waldenburg beinhaltete und somit weit über das Flussgebiet der Pleiße hinaus griff. Mit dem zunehmenden Einfluss verschiedener Grafengeschlechter kam die Region in deren Besitz, so dass sich bis ins 14. Jahrhundert die Regionsbezeichnung „terra plisnensis“ verlor. Die Städte Crimmitschau, Gößnitz, Meerane, Schmölln und Werdau sowie die Gemeinden Langenbernsdorf und Ponitz sind territorial Teil dieses historischen Raumes. Die Städte wählten im Jahr 2004 für ihre interkommunale Arbeitsgemeinschaft die traditionelle Bezeichnung „terra plisnensis“.
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