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Quantenphysiker wollen  Spiele entwickeln |

(Foto: Franziska Ebert)

Quantenphysiker wollen Spiele entwickeln

Kunst, Kultur & Freizeit Pressemitteilungen
15.02.2025, 16:32 Uhr
Von: Stadtverwaltung Altenburg
Wissenschaftler im Residenzschloss

Die Geschichtswerkstatt des Altenburger Residenzschlosses ist in dieser Woche Schauplatz einer ungewöhnlichen Tagung. Renommierte Wissenschaftler trafen sich am Mittwoch, 12. Februar, mit Spielforschern, um gemeinsam Erkenntnisse aus der Quantenphysik für die Entwicklung von Brett- und Kartenspielen fruchtbar zu machen.

Was ist Quantenphysik? Die Quantenphysik ist ein entscheidendes Forschungsgebiet für die Zukunft, weil sie die Grundlage für viele bahnbrechende Technologien bildet, die unser Leben in den kommenden Jahrzehnten revolutionieren könnten. Als erstes ist hierbei der Quantencomputer zu nennen, der bei der Weiterentwicklung der Künstlichen Intelligenz entscheidend sein wird, weil er Berechnungen durchführen kann, die klassische, heutige Computer mit ihrer Binärität von 1 und 0 – Strom fließt, Strom fließt nicht – nicht effizient bewältigen können. Mit Quantenverschränkung und Quanten-Teleportation lassen sich extrem sichere Kommunikationskanäle aufbauen. Neue Materialien und Sensoren werden möglich, um Energieverluste in Stromnetzen zu reduzieren oder viel leistungsstärkere Messinstrumente zu entwickeln, was die Medizin oder die Raumfahrt voranbringt. Diese technologischen Fortschritte sind möglich, weil in diesem Forschungsfeld die Natur spielt und die Physik in den letzten 100 Jahren gelernt, mit dieser Kraft des Spielens sich ganz neue Felder zu erschließen.
 

(Foto: Franziska Ebert)

Die Stadt Altenburg hat sich unter der Führung des Oberbürgermeisters André Neumann seit 2018 entschlossen, auf der mehr als 500-jährigen Spielkartenproduktion und der gepflegten Skattradition aufbauend, das Thema Spiel als Stadtentwicklungskonzept zu nutzen. Neben der geplanten Spiele-Erlebniswelt „Yosephinum“, mit dem angedachten Innovationslabor, was 2027 eröffnet wird und der inzwischen größten Lehr- und Forschungssammlung für Brettspiele in Altenburg, ist ein Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus der Quantenforschung wie eingangs erwähnt am 12. Februar im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projektes „QUANTista” im Residenzschloss bei Toni Janosch Krause, dem dortigen Verantwortlichen für das Spielkartenmuseum, zusammengekommen, um sich mit dem Thema der Spielmechaniken auseinanderzusetzen. Ziel ist es, das sehr komplexe Forschungsfeld mit den Methoden des Spieles für kommende Physikergenerationen verständlich aufzubereiten und mit Freude und Spaß zu vermitteln. Es sollen dazu passende Brett- und Kartenspiele entwickelt werden.

Unterstützt wird dieses Zusammentreffen von der Organisatorin der Altenburger Spieletage, Gabriele Orymek und ihrem Team, die auch schon mit ihrer ehrenamtlichen Hilfe beim Entladen von zehn schwer beladenen Sattelschleppern und Lastwagen voll mit Brettspielen in den vergangenen Jahren geholfen haben, diese Lehr- und Forschungssammlung des Berliner Instituts für Ludologie mit inzwischen 82.000 Spielen in Ergänzung zur Spielkartensammlung im Residenzschloss von Altenburg mit aufzubauen.
 

(Foto: Franziska Ebert)

Spiele sind für die Persönlichkeitsentwicklung von Menschen elementar. Spiele sind ein Dialog mit der Welt und bringen Menschen dazu, Herausforderungen optimistisch zu meistern. Für eine offene, demokratische Gesellschaftsform, die in der Vielfalt eine gestalterische Stärke sieht, hat sich die Stadt Altenburg mit dem neuen Stadtentwicklungskonzept auf den Weg gemacht, diese Kraft des Spielens für die eigene Zukunft zu nutzen.

Das Forscherteam der Quantenphysik wird geleitet von Prof. Dr. Stefanie Kroker von der Technischen Universität Braunschweig und dem dortigen Institut für Halbleitertechnik und ihrem Kollegen Prof. Dr. Tobias Voss. Der Entwicklungsprozess wird begleitet von Prof. Dr. Ronny Nawrodt von der Abteilung Physik und ihre Didaktik der Universität Stuttgart. Prof. Dr. Jens Junge vom Institut für Ludologie aus Berlin an der SRH University hat zusammen mit der Stadt Altenburg dieses Stadtentwicklungskonzept rund um das Spiel mitgestaltet und unter anderem die Brettspielsammlung der Stiftung Spielen hier angesiedelt.

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