28 Prozent aller AOK PLUS-versicherten Thüringer und Thüringerinnen nutzten die gesetzliche Zahnvorsorge im vergangenen Jahr nicht. Das kann weitreichende Folgen haben: von schmerzhaften Entzündungen bis hin zu teuren Behandlungen. Dabei sind regelmäßige Zahnarztbesuche der Schlüssel, um Karies und Zahnfleischentzündungen vorzubeugen und auch den Zuschuss für Zahnersatz zu erhalten.
Die gesetzliche Krankenversicherung übernimmt für Erwachsene halbjährlich die Kosten für eine zahnärztliche Kontrolluntersuchung und jährlich die Kosten für die Zahnsteinentfernung und die Bestimmung des Parodontalen Screening Index (PSI). Für Kinder bis zum sechsten Lebensjahr zahlt die Kasse ebenfalls die halbjährlichen Kontrolluntersuchungen und die Fluoridlackanwendung zur Zahnschmelzhärtung. Ab dem sechsten Lebensjahr bis zur Volljährigkeit wird zu diesen Leistungen zudem die Zahnversiegelung der großen Backenzähne bezahlt.
Kariesbehandlung für rund jedes fünfte Thüringer Kind
Im Jahr 2023 nahmen ebenfalls 28 Prozent der Thüringer Familien die zahnärztliche Vorsorge ihrer Kinder nicht wahr. 18 Prozent der Kinder, die im gleichen Zeitraum vorstellig waren, wurden wegen einer Karieserkrankung behandelt. Dies ist besorgniserregend, da mangelnde Zahngesundheit im Kindesalter zu langfristigen Folgen führen kann. Zerstörte oder vorzeitige verlorene Milchzähne können die spätere Gebissentwicklung erschweren und kariesauslösende Bakterien im Milchzahngebiss können auf die bleibenden Zähne übergehen.
Junge Männer Schlusslicht bei der Zahnvorsorge
Unregelmäßig gehen auch Thüringer Männer zwischen 20 und 29 Jahren zur zahnärztlichen Kontrolle. Hier zeigt die Auswertung der AOK PLUS, dass nur 56 Prozent der Versicherten die Leistung 2023 in Anspruch genommen haben. Regelmäßige Besuche ermöglichen es dem Zahnarzt oder der Zahnärztin jedoch die Mundgesundheit aktuell zu bewerten und Zahnprobleme zu behandeln, bevor sie sich verschlimmern. Auch der Krebsfrüherkennung dienen die halbjährlichen Kontrollen: Schleimhäute im Mund werden auf vorhandene Karzinome bzw. Gewebeveränderungen untersucht.
Zuschuss für Zahnersatz bei regelmäßiger Vorsorge
Eine regelmäßige Vorsorge schützt nicht nur vor akuten Zahnschmerzen, sondern sichert gesetzlich krankenversicherten Menschen auch einen bedeutenden Zuschuss der Krankenkasse bei Zahnersatz. Mit den Vorsorgeuntersuchungen ist der Eintrag im zahnärztlichen Bonusheft verbunden. Dieses weist die regelmäßige Vorsorge nach und sichert den Festzuschuss der Krankenkasse. Ist das Heft in den vergangenen fünf Jahren lückenlos gefüllt, werden 70 Prozent des Festzuschusses, bei zehn Jahren sogar 75 Prozent, übernommen. Ohne die regelmäßigen Besuche bei Zahnarzt oder Zahnärztin und dem Vermerk im Bonusheft trägt die Kasse 60 Prozent der Kosten.
Rechenbeispiel: So wirkt sich das Bonusheft am Beispiel Festzuschuss für eine Krone* aus:
ohne Bonus: 219,58 Euro
mit Bonus nach fünf Jahren: 256,17 Euro
mit Bonus nach zehn Jahren: 274,47 Euro
*Dies gilt seit dem 1. Januar 2024.
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