Morgen ist der Weltnierentag. Ziel des Tages ist es, das Bewusstsein für die Bedeutung der Nieren zu schärfen. Aktuelle Versichertenzahlen der AOK PLUS zeigen: Bereits 8,1 Prozent aller AOK PLUS-Versicherten in Thüringen leiden unter der chronischen Nierenkrankheit, also jeder Zwölfte. Ältere Menschen sind besonders oft erkrankt. Die Dunkelziffer ist deutlich höher, denn die Krankheit verursacht lange keine Beschwerden. Die AOK PLUS klärt zur unbekannten Volkskrankheit auf.
Was machen die Nieren?
„Die Nieren sind Hochleistungsorgane, die täglich Schwerstarbeit leisten. Sie filtern das Blut, reinigen den Körper von Giftstoffen und Stoffwechselendprodukten, regulieren den Blutdruck und produzieren wichtige Hormone. Eine gestörte Nierenfunktion kann nicht nur zur Dialysebehandlung führen, sondern erhöht auch enorm das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall“, erläutert Dr. Jörg Jagemann, Leiter des Bereichs Medizinische Beratung bei der AOK PLUS.
Unbekannte Gefahr: Chronische Nierenerkrankung (CKD)
Eine chronische Nierenerkrankung (englisch „chronic kidney disease, CKD) bedeutet, dass die Nieren über einen längeren Zeitraum nicht mehr ausreichend arbeiten und ihre Funktion teilweise oder schließlich sogar ganz einbüßen. Die Symptome äußern sich erst, wenn die Erkrankung schon vorangeschritten ist. Dann ist es oft zu spät für eine Heilung. Wird eine Nierenstörung frühzeitig erkannt, kann der Verlauf positiv beeinflusst werden und die Leistungsfähigkeit der Nieren auf dem aktuellen Stand erhalten bleiben.
Was sind Risikofaktoren für die chronische Nierenerkrankung?
Das Risiko für eine chronische Nierenerkrankung nimmt mit dem Alter zu, denn die Organe funktionieren mit zunehmenden Lebensjahren schlechter. So sind zwar nur 1,5 Prozent der 40- bis 49-jährigen der Versicherten in Thüringen erkrankt, jedoch schon 9,1 Prozent bei den 60- bis 69-jährigen und sogar 40,6 Prozent bei den 80- bis 89-jährigen, also mehr als jeder dritte. Die häufigsten Auslöser sind Bluthochdruck und Diabetes mellitus. Ein langfristig erhöhter Blutzuckerspiegel und zu hoher Blutdruck schädigen die Gefäße im Körper und so auch die Gefäße in den Nierenkörperchen, die als „Mini-Filter“ arbeiten. Weitere Ursachen sind unter anderem entzündliche Erkrankungen der Nierenkörperchen, chronische Nierenbeckenentzündungen, Nierensteine oder Narben in der Niere. Auch die regelmäßige Einnahme von Schmerzmitteln sowie manche Antibiotika, Zytostatika bei Krebs oder jodhaltige Kontrastmittel schaden den Nieren.
Wie schützt man die Nieren?
Zum Glück kann man selbst viel tun, um die Nieren gesund zu halten, denn die Hauptursachen Bluthochdruck und Diabetes sind lebensstilbedingte Erkrankungen. „Wer sich ausreichend bewegt, gesund und salzarm isst, viel Wasser und wenig Alkohol trinkt, nicht raucht und möglichst selten Schmerzmedikamente ohne Rücksprache mit dem Arzt nimmt, sein Gewicht und den Blutdruck im Normalbereich und den Blutzucker stabil hält, schützt seine Nieren bestens“, verrät Dr. Jörg Jagemann.
Wie hilft die AOK PLUS?
Die AOK PLUS hilft ihren Versicherten auf ihrem Weg zu einem gesünderen Leben mit Ernährungsberatungen, Gesundheits- und Präventionskursen sowie persönlichen Angeboten in den Filialen. Um die chronische Nierenerkrankung rechtzeitig zu entdecken, sollte man ab dem 35. Lebensjahr alle drei Jahre beim Hausarzt oder bei der Hausärztin einen Gesundheits-Check-up machen lassen. Zusätzlich können auch die 18- bis 34-jährigen einmal einen Gesundheits-Check-up beanspruchen. „Beim Check-up 35 wird unter anderem der Eiweißwert im Urin gemessen. Erhöhte Werte zeigen eine Entzündung der Nieren an. Die AOK PLUS übernimmt zusätzlich die Kosten für die Messung des eGFR-Wertes bei Versicherten mit bestehenden Risikofaktoren. Dieser bildet die Funktionstüchtigkeit der Niere ab“, so Dr. Jagemann. Übrigens: Damit man nie mehr eine Vorsorgeuntersuchung vergisst, kann man sich auch vom Vorsorgekompass in der App AOK NAVIDA daran erinnern lassen.
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