Anzeige
Klinikum 4
Mehr als ein Viertel der Erwachsenen leiden unter psychischen Erkrankungen | TÜV Thüringen

TÜV Thüringen (Foto: Pixabay)

Mehr als ein Viertel der Erwachsenen leiden unter psychischen Erkrankungen

Gesundheit Pressemitteilungen
30.10.2022, 11:45 Uhr
Von: TÜV Thüringen e. V.
Die Gesundheit von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern steht bei erfolgreichen Unternehmen schon immer im Fokus.

Eine immer größere Rolle spielt dabei die psychische und mentale Gesundheit, die seit dem Beginn der Corona-Pandemie noch stärker in den Fokus gerückt ist. Eva-Maria Skorsetz, Psychologin beim Institut für Arbeit und mentale Gesundheit des TÜV Thüringen, sieht hier nicht nur einen entscheidenden wirtschaftlichen Erfolgsfaktor, sondern auch einen wesentlichen Treiber für die Attraktivität eines Unternehmens im Wettstreit um die besten Fachkräfte: Längst ist klar, dass immer mehr Menschen ihren Arbeitgeber auch danach auswählen, ob er geeignete Rahmenbedingungen für eine gesunde Work-Life-Balance bieten kann.

Immer öfter treffen psychische Erkrankungen Menschen mit Arbeitsplatz: Wurden noch Anfang der 2000er-Jahre überproportional häufig beschäftigungslose Personen mit psychischen Diagnosen krankgeschrieben, sind es in den letzten zehn Jahren zunehmend Beschäftigte. Gleich hinter  Muskel- und Skeletterkrankungen liegen psychische Leiden inzwischen auf Platz zwei der Ursachen für krankheitsbedingte Ausfälle von Beschäftigten. Erschwerend kommt hinzu, dass lange Ausfallzeiten eher die Regel als die Ausnahme sind. Fast jeder sechste Krankheitsgrund (17,5%) war 2020 laut Informationsdienst des Instituts der deutschen Wirtschaft auf psychische Störungen zurückzuführen. Während etwa zwei Drittel der Krankmeldungen spätestens nach einer Woche erledigt sind, beansprucht die Genesung einer psychischen Erkrankung mit durchschnittlich über 43 Krankheitstagen erheblich mehr Zeit. Fehlzeiten auf Arbeit und Krankschreibungen sind aber nur eine Seite der Medaille: Laut Erhebungen der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie sind sogar 27,8 Prozent der erwachsenen Bevölkerung von psychischen Erkrankungen betroffen, ein relevanter Teil der Betroffenen sucht deshalb aber keinen Arzt auf.

„Da sich die psychischen Belastungen ganz unterschiedlich auf die Beschäftigten auswirken, kann die gleiche Situation bei einer Person motivierend sein, bei einer anderen Person jedoch zu einer Fehlbeanspruchung führen. Das hängt ganz von den individuellen Möglichkeiten zum Umgang mit entsprechenden Situationen eine Person hat. Bestehen Fehlbeanspruchungen über einen längeren Zeitraum, kann das Einfluss auf die psychische Gesundheit des Betroffenen haben. Und das wiederum hat Einfluss auf die Gesundheit des ganzen Unternehmens: Im Extremfall kommt es zu krankheitsbedingten Ausfällen und Fehlzeiten, einer hohen Fluktuation oder einem erhöhten Konfliktpotential. Am Ende schlägt sich das in höheren Kosten für die Unternehmen nieder. Gesunde Unternehmen mit mental gesunden Mitarbeitern sind daher im Normalfall langfristig erfolgreicher als solche, die ihren Mitarbeitern zu viel zumuten“, berichtet Arbeitspsychologin Eva-Maria Skorsetz aus der Praxis.

Unternehmen sollten sich deshalb nicht nur im Interesse ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sondern auch im Interesse ihres wirtschaftlichen Erfolges professionell zu mentaler Gesundheitsförderung beraten lassen. So kann einerseits das Risiko minimiert werden, dass Arbeitskräfte aufgrund psychischer Belastungen ausfallen oder sogar das Unternehmen verlassen, anderseits können so auch eine gesundheitsfördernde Arbeitsumgebung geschaffen und die individuellen Ressourcen von Beschäftigten gezielt gefördert werden. All das trägt auch dazu bei, krankheitsbedingte Fehlzeiten und Mitarbeiterfluktuation zu verringern.

Mit der Gesundheit von Unternehmen in Zeiten von Fachkräftemangel und belastenden Lebenssituationen beschäftigt sich am 17. November 2022 auch die Veranstaltung „TÜV Thüringen Insider: Arbeitgeberattraktivität steigern durch den Aufbau mentaler Gesundheitsprogramme“. Interessierte Unternehmen können sich für das kostenlose Webinar über diesen Link anmelden: https://die-tuev-akademie.de/tuev-thueringen-insider-arbeitgeberattraktivitaet-steigern-durch-aufbau-mentaler-gesundheitsprogramme-ttin2022-01
 

Das Institut für Arbeit und mentale Gesundheit ist eine von drei Säulen des Medizinisch-Psychologischen Kompetenzzentrums (MPK) des TÜV Thüringen. Das MPK wird darüber hinaus durch das seit Jahrzehnten bekannte Institut für Verkehrssicherheit (IVS) sowie das Institut für Rechts- und Familienpsychologie komplettiert.   

Kommentare

CAPTCHA CAPTCHA
ALTENBURGER LAND AKTUELL +++ Große Osterpflanzaktion für jedermann in Lucka +++ 6:5! Eispiraten machen erste Halbfinal-Teilnahme in zweiter Overtime perfekt +++ Knapp 600 Wohnungen für Bedürftige im Landkreis Altenburger Land +++ Thüringer Engagement-Preisträger 2024 gesucht +++ Landratsamt erwartet Fördermittelbescheid zur Untersuchung des Schadstoffpotenzials der Talsperre Windischleuba +++