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AOK PLUS veröffentlicht Informationen zur Behandlungsqualität bei Herzklappen-OPs | AOK die Gesundheitskasse, Altenburg

AOK die Gesundheitskasse, Altenburg (Foto: Ronny Franke)

AOK PLUS veröffentlicht Informationen zur Behandlungsqualität bei Herzklappen-OPs

Gesundheit Pressemitteilungen
27.10.2022, 10:16 Uhr
Von: AOK PLUS − Die Gesundheitskasse für Sachsen und Thüringen.
Zentralklinik Bad Berka unter den Top Ten in Deutschland<br>Deutliche Unterschiede bei unerwünschten Ereignissen und Sterblichkeitsraten

Die Qualität von Krankenhausbehandlungen ist messbar. Auf der Basis von Routinedaten, welche die AOK von den Kliniken zur Abrechnung erhält, ist eine Vergleichbarkeit der Behandlungsqualität für bestimmte Indikationen möglich. Das QSR-Verfahren (Qualitätssicherung mit Routinedaten) bezieht dabei auch weitere anonymisierte Versichertendaten, wie zum Beispiel Alter, Geschlecht und Vorerkrankungen ein.

Transparenz zur Behandlungsqualität in bundesweiten Krankenhäusern stellt die AOK PLUS seit Jahren jeweils aktualisiert im AOK-Gesundheitsnavigator her. Der ist deswegen ein nutzwertiges Portal bei der Wahl eines Krankenhauses für planbare Operationen.

Seit heute informiert der AOK-Gesundheitsnavigator unter anderem darüber, welche Krankenhäuser bei Operationen zum Herzklappen-Ersatz im Rahmen des QSR-Verfahrens besonders gute Behandlungsergebnisse vorweisen können. Abrufbar sind die Ergebnisse von bundesweit 79 Kliniken, die in den Jahren 2018 bis 2020 bei knapp 23.000 AOK-Versicherten in ganz Deutschland kathetergestützte Aortenklappen-Implantationen (TV-TAVI) durchgeführt haben. Die Daten zeigen deutliche Unterschiede bei der Häufigkeit von unerwünschten Ereignissen und ungeplanten Folge-OPs nach dem Eingriff sowie bei der Sterblichkeit der behandelten Patientinnen und Patienten.

Auf der Basis der vom Wissenschaftlichen Institut der AOK (WIdO) durchgeführten Analyse ist im Viertel der Kliniken mit den besten Ergebnissen bei den sogenannten Transvaskulären Aortenklappenimplantationen eine Gesamt-Komplikationsrate von bis zu 5,1 Prozent zu verzeichnen. Im Viertel der Kliniken, die am schlechtesten abschneiden, liegt dieser Wert dagegen bei wenigstens 7,1 Prozent (Abbildung). Die Auswertung ergibt eine durchschnittliche Sterblichkeitsrate der behandelten Patientinnen und Patienten von 2,8 Prozent. Im Viertel der Kliniken mit den besten Ergebnissen ist die Sterblichkeit nach TAVIs mit bis zu 2,1 Prozent deutlich niedriger als im Viertel der schlechtesten Kliniken (3,8 Prozent und höher).

Große Spanne bei Herzinfarkten und Schlaganfällen nach TAVIs
Deutliche Unterschiede zeigen sich auch bei der Häufigkeit von Herzinfarkten und Schlaganfällen innerhalb von 30 Tagen nach dem Eingriff: So erleiden in dem Viertel der Kliniken mit den besten Ergebnissen bis zu 1,8 Prozent der TAVI-Patienten innerhalb von 30 Tagen einen Schlaganfall, während es im schlechtesten Viertel mindestens 3,9 Prozent sind. Insgesamt 0,7 Prozent der Patientinnen und Patienten müssen sich innerhalb eines Jahres einer erneuten Klappenersatz-OP unterziehen. Die Rate dieser ungeplanten Folge-OPs liegt im Viertel der Kliniken, die am schlechtesten abschneiden, mit 1,0 Prozent etwas höher.

"Unser AOK-Gesundheitsnavigator unterstützt Patientinnen und Patienten bei der Suche nach der geeignetsten medizinischen Versorgung. Er nimmt damit eine zunehmend wichtige Lotsenfunktion in unserem immer komplexer werdenden Gesundheitswesen ein. Jeder interessierte Nutzer hat freien Zugang zum Navigator und kann neben Haus- und Fachärzten auch Kliniken und deren Qualitätsergebnisse suchen. Anhand des QSR-Verfahrens wird schnell und einfach sichtbar, welche Kliniken bei der Behandlungsqualität besser oder schlechter als der Bundesdurchschnitt abschneiden. Auf dieser Basis lässt sich eine informierte Entscheidung mit Blick auf einen geplanten Eingriff treffen" sagt Rainer Striebel, Vorstandsvorsitzender der AOK PLUS.

Verengung der Herzklappe beeinträchtigt Funktion des Herzens
Die Implantation einer neuen Aortenklappe kann erforderlich werden, wenn eine hochgradige Verengung der Herzklappe (Aortenklappenstenose) die Herztätigkeit beeinträchtigt. Schwächegefühl, Herzschmerzen, Atemnot und Husten oder auch Ödeme sind mögliche Anzeichen einer Aortenklappen-Verengung.

Transparenz in Bezug auf weitere Indikationen
Neben den neuen Qualitätsinformationen zu den TAVIs bietet der Gesundheitsnavigator der AOK seit heute auch erstmals klinikbezogene QSR-Ergebnisse zu Mandelentfernungen. Zudem wurden die Ergebnisse zu den bereits im Navigator verfügbaren QSR-Indikationen aktualisiert.

Informationen zur Behandlungsqualität aus dem QSR-Verfahren gibt es neben den neuen Indikationen TAVI und Mandelentfernung aktuell zu elf weiteren Eingriffen: Knie- oder Hüftprothesenwechsel, Einsatz eines künstlichen Knie- oder Hüftgelenkes bei Arthrose, Operation nach hüftgelenksnahen Oberschenkelbruch, Gallenblasenentfernung bei Gallensteinen, Blinddarmentfernung, Leistenbruch-OP, Operation bei gutartiger Prostatavergrößerung und zur Prostataentfernung bei Prostatakrebs sowie therapeutischer Herzkatheter (PCI) bei Patienten ohne Herzinfarkt. Die Ergebnisse der Auswertungen werden automatisch angezeigt, wenn Nutzerinnen und Nutzer des AOK-Gesundheitsnavigators nach Informationen zu einer der genannten Behandlungen suchen.

Zum Gesundheitsnavigator der AOK: www.aok.de/gesundheitsnavigator
Informationen zum QSR-Verfahren: www.qualitaetssicherung-mit-routinedaten.de 

Abbildung: Qualitätsunterschiede zwischen Kliniken bei kathetergestützten Aortenklappenimplantationen (TAVI)

 Durchschnitt auf Basis aller FälleBestes Viertel der KlinikenSchlechtestes Viertel der Kliniken
Sterblichkeit innerhalb von 30 Tagen

2,8%

2,1%

3,8%

Herzinfarkt innerhalb von 30 Tagen

0,4%

0,0%

0,6%

Schlaganfall oder Transitorische ischämische Attacke (TIA) innerhalb von 30 Tagen

3,1%

1,8%

3,9%

Erneuter Aortenklappenersatz bzw. -Implantation 
innerhalb eines Jahres

0,7%

0,0%

1,0%

Gesamt-Komplikationsrate

6,2%

5,1%

7,1%

Quelle: Wissenschaftliches Institut der AOK (WIdO) 
 

Die Tabelle zeigt die durchschnittlichen Häufigkeiten von Komplikationen für alle im Rahmen des QSR-Verfahrens untersuchten AOK-Fälle bzw. für das beste und das schlechteste Viertel der Kliniken. Die Datenbasis bilden 22.548 AOK-Fälle von kathetergestützten Aortenklappen-Implantationen (TAVIs) aus 79 Kliniken mit mindestens 30 Fällen im Auswertungs-Zeitraum 2018 bis 2020.

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