Altenburgs Stadtrat befasste sich in seiner Sitzung am 26. September mit dem geplanten Industriegebiet Altenburg/Windischleuba. In einer öffentlich geführten Debatte kamen Befürworter und Kritiker des Projekts zu Wort und machten ihre Standpunkte zu dem Vorhaben deutlich. Im nichtöffentlichen Teil der Sitzung lag ein Vertragsentwurf zur Abstimmung vor, der die Beauftragung der LEG (Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen) mit der Entwicklung der Flächen vorsieht. Die entsprechende Beschlussvorlage wurde mehrheitlich angenommen, es gab 20 Ja-Stimmen, 16 Nein-Stimmen und eine Enthaltung. Damit wurde auf dem Weg zum Industriegebiet ein weiteres Etappenziel absolviert.
Die Fläche, die seit 2006 als zu entwickelndes Industriegebiet im Flächennutzungsplan der Stadt Altenburg verankert ist und derzeit landwirtschaftlich genutzt wird, liegt am nördlichen Stadtrand unmittelbar an der B7 und der B 93. Die LEG soll, in enger Abstimmung mit der Stadt, das etwa 80 Hektar große Areal zügig entwickeln. Mit dem Industriegebiet soll die Voraussetzung für strukturbestimmende Ansiedlungen geschaffen werden. Vom Angebot großer Flächen könnten zum einen bereits ansässige Betriebe profitieren, die expandieren möchten. Zum anderen sollen durch die Investition jene ansiedlungswilligen Unternehmen nach Altenburg gelockt werden, für die aktuell kein adäquates Grundstück vorhanden ist.
Die Kosten für die Erschließung des neuen Industriegebiets werden auf circa 50 Millionen Euro geschätzt.
Bei der Finanzierung ist es der Stadt nach langwierigen Verhandlungen gelungen, den städtischen Anteil auf lediglich zwei Prozent zu senken. Die Gelder sollen überwiegend aus einem speziellen Fördertopf des Bundes, den sogenannten Kohlemillionen, kommen, die Stadt steuert circa eine Million Euro bei. Der Investitionszeitraum soll sich über zwei Förderperioden von 2024 bis 2026 und von 2027 bis 2032 erstrecken.
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