Anzeige
Klinikum 4
Absolute Kinofurore vor 60 Jahren in der DDR – Der hochkarätige US-Western  „Die glorreichen Sieben“ brachte 1963 Kinos zum Bersten | Das damalige DDR-Filmprogramm von 1963.

Das damalige DDR-Filmprogramm von 1963. (Foto: W. Riedel)

Absolute Kinofurore vor 60 Jahren in der DDR – Der hochkarätige US-Western „Die glorreichen Sieben“ brachte 1963 Kinos zum Bersten

Zeitgeschehen
21.08.2023, 15:07 Uhr
Von: W. Riedel
Zeitzeugen vom August 1963 werden sich auf alle Fälle noch an das turbulente Filmereignis erinnern, als ein erster Western, noch dazu der hochkarätige, in Eastmancolor und Panavision gedrehte US-amerikanische Film „Die glorreichen Sieben“ ab 16. August 1963 in Kinos und Freilichtbühnen der DDR gezeigt wurde.

Im Fokus des Films steht  der ständige Überfall  der berittenen Calvera-Bande auf  ein mexikanisches Dorf, das  dann unter Opfern ausgeraubt wurde. Dorfbewohner machen sich auf den  Weg zu einer Grenzstadt der USA, um Waffen zur Verteidigung zu erwerben.

Revolverheld Chris (YUL Brynner) macht den im Kampf unerfahrenen Mexikanern klar, dass sie eher erfahrene Schützen brauchen. Und schon reiten sieben US-Abenteurer nach Süden hin zum leidgeprüften Dorf Xcatlan, um Bandenboss Calvera (Eli Wallach) und seinen Leuten die Zähne zu zeigen….Ich (Autor), damals 16 Jahre alt, kam an diesem warmen  Augusttag 1963 mit Freunden vom Baden und wir lasen in einem  Bornaer Schaukasten: Heute, 21 Uhr Volksplatz am Breiten Teich mit US-Western „ Die glorreichen Sieben“. Dann der absolute Wahnsinn - auf dem mit 10.000 Sitzplätzen beziffertem Veranstaltungsort saßen die Zuschauer dichtgedrängt wie Heringe in Dosen und hunderte standen zudem noch auf dem Rasenhang.

Beim Recherchieren bin ich (Autor) zu dem gleichen Ergebnis gekommen wie unser bekannter Historiker Joachim Krause aus Schönberg bei Meerane, der sagte: „Die glorreichen Sieben“? 1963, ich war damals 16, ungläubiges Staunen: Ein richtiger Western aus den USA, ganz aktuell, läuft hier, in der DDR, in der Provinz, im Kino?! Wir sind dann wohl mehrmals dabei gewesen, als sympathische harte Kerle in einem mexikanischen Kaff soziale Gerechtigkeit herstellen wollten, sich opferten für das Gute. Vielleicht war das ja auch der Grund dafür, dass die DDR den Film schnell in die Kinos brachte – er schien ins Klassenkampf-Schema zu passen.“ Ja,  denn das passte echt zur marxistischen Philosophie, dass mal sieben Abenteurer ohne Hoffnung auf Gewinn arme Bauern verteidigen. Späterhin setzte man das Wirken sieben Gerechter mit drei weiteren Filmen bis hin zum 1972 gedrehten Western „Der Todesritt der glorreichen Sieben“ fort. Die Nachfolgefilme sind auch spannungsgeladen, kommen aber mit dem „Urfilm“  längst nicht mit. Denn der hatte auf alle Fälle auch Werte bezüglich Moral und Erziehung. Übrigens: Leider kam es 1963 vor oder nach den Aufführungen hier und da zu Schlägereien, sodass dieser Western schnell wieder aus dem Kinogeschehen verschwand. Und: 2016 kam eine US-Neuverfilmung  „Der glorreichen Sieben“ auf die Leinwände.

Kommentare

CAPTCHA CAPTCHA
ALTENBURGER LAND AKTUELL +++ Schmöllner Einwohnermeldeamt informiert: Neue Regelung bei Beantragung von Personalausweisen und Reisepässen +++ DoMiZiel e.V. begrüßt Jury des Landeswettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ in Ziegelheim +++ Treffen der Titanen – 9. Philharmonisches Konzert mit Mahler und Strauss +++ WAG wird offizieller Sponsor der Landesgartenschau 2030 in Altenburg +++ Abriss des Garagenkomplexes Zwickauer Straße in Altenburg +++