Seit Jahren beschäftigt sich der Verbraucherschutz mit den Praktiken unseriöser Partnervermittlungen. Der Vorwurf: Horrende Preise, wenig Leistung. Nun klagt die Verbraucherzentrale Sachsen gegen die Leipziger Partnervermittlungsagentur Kleeblatt E&M GmbH – und strebt eine Sammelklage an. Auch Betroffene in Thüringen können sich anschließen und ihren Fall der Verbraucherzentrale Thüringen melden.
Zwei Klagen auf Unterlassung und Gewinnabschöpfung sind bereits eingereicht, um das unseriöse Vorgehen der Anbieter zu beenden. Eine Sammelklage soll dabei helfen, das verlorene Geld Betroffener zurückzuholen.
„Wir möchten Betroffene auch in Thüringen dazu ermutigen, ihre Geschichte zu melden und sich der Sammelklage unserer sächsischen Kolleg:innen anzuschließen. Sprechen Sie darüber, was Ihnen passiert ist und helfen Sie uns dabei, unseriöse Anbieter zu stoppen“, sagt Ralf Reichertz, Rechtsreferent der Verbraucherzentrale Thüringen.
Der Sammelklage anschließen können sich alle Verbraucher:innen, die seit dem 13.10.2023 einen Vertrag mit Kleeblatt E&M GmbH abgeschlossen, die geforderte Summe voll oder anteilig gezahlt und bislang keine Rückerstattung erhalten haben.
Verbraucherzentralen fordern klare gesetzliche Regeln und Sanktionen
„Unternehmen wie Kleeblatt & Co. nehmen in Kauf, Betroffenen nicht nur einen finanziellen Schaden zuzufügen, sondern sie auch in eine psychische Notlage zu bringen, die vielleicht sogar ihre empfundene Einsamkeit verstärkt“, so Ralf Reichertz.
Die Verbraucherschützer fordern deshalb klare gesetzliche Regelungen und Sanktionen, um einen nachhaltigen Schutz für Verbraucher zu gewährleisten, zum Beispiel eine stärkere Reglementierung von Haustürgeschäften.
Andere Verbraucherzentralen unterstützen Vorstoß
Nach Einschätzung der Verbraucherzentralen existieren mehrere Firmen, vor allem in Mittel- und Ostdeutschland, die analog zu Kleeblatt arbeiten. Sie ähneln sich im Auftreten, der Ansprache und der Vertragsabwicklung.
Aus diesem Grund unterstützen die Verbraucherzentralen in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Thüringen den Vorstoß der Verbraucherzentrale Sachsen.
„Wir stehen allen Betroffenen zur Seite – auch jenen, die nicht mitklagen können, aber Ärger mit unseriösen Partneragenturen haben“, so Ralf Reichertz. Ein Termin in einer der Beratungsstellen der Verbraucherzentrale Thüringen kann unter Tel. 0361 555140 oder online gebucht werden.
Alle Infos zur Sammelklage gibt es hier: www.verbraucherzentrale-sachsen.de/unserioese-partnervermittlungen.
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