Altenburg. Das diesjährige Motto „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“ zum Tag des offenen Denkmals am 8. September bietet sich hervorragend an, um eine kleine Zeitreise an noch authentische Orte zu unternehmen. Ganz in diesem Sinne wird das Landratsamt Altenburger Land eine Rundfahrt im historischen H6-Bus der THÜSAC zu drei Orten anbieten, an denen man genau dies erleben kann.
Die erste Station wird in Wolperndorf sein. Der Ort besitzt heute 18 Hofstellen und eine kleine besondere Kirche. Diese Kirche, die nach der Heiligen Walburga benannt wurde, feiert in diesem Jahr das 444-Jährige Bestehen. Für die vorreformatorische Zeit war hier bereits 1445 eine Wallfahrtskirche der Heiligen Walburga erwähnt. Doch was hat die Heilige Walburga, die Schutzpatronin der Seefahrer, mit Wolperndorf zu tun? Schaut man sich das Fernwegenetz des Mittelalters im heutigen Mitteldeutschland an, findet man im Bereich um Wolperndorf mehrere wichtige Wegebeziehungen. So war der kleine Weiler, der damals im 15. Jahrhundert nur zwölf Hofstellen besaß, umgeben von wichtigen Handelsstraßen und Pilgerrouten. Östlich gelegen, führte die „Alte Salzstraße“, die Halle mit Chemnitz verband, vorbei und von Penig herkommend führte ein Jakobsweg direkt nach Wolperndorf und dann Richtung Westen.
Die zweite Station führt die Teilnehmer der Bustour nach Langenleuba-Niederhain. Hier lässt sich ein einmaliger barocker Schatz aus dem Jahre 1714 bewundern. Das „Halbe Schloss“, welches durch einen Leipziger Kaufmann im Stile des Sächsischen Barocks in der Zeit August des Starken errichtet wurde, weist viele Parallelitäten zu den damaligen modernen Bauten in Leipzig und Dresden auf. Das heutige Gebäude ist durch die fehlenden Investitionen der letzten 300 Jahre in seiner Originalität erhalten geblieben.
Die dritte Station führt nach Ehrenhain. Hier bietet der Hof der Familie Bauch einen Einblick in die Lebens- und Arbeitswelt der Bauern im Altenburger Land. Die kleine museale Sammlung stellt den Alltag der Altenburgischen Bevölkerung vor 1900 dar. Die Region um Altenburg hat durch die ertragreichen Böden einen selbstbewussten und reichen Bauernstand hervorgebracht. Seit dem 17. Jahrhundert galt der Altenburger Bauer als Spezialist und ab der wissenschaftlichen Beschäftigung mit dem Anbau von landwirtschaftlichen Produkten war die Region um Altenburg und der Bauernstand schon immer Ideenlieferant für andere Gegenden. Anbau-, Dünge-, und Erntemethoden wurden in ganz Europa kopiert. „Bauchs Hof“ als einer der ältesten Vierseithöfe im Altenburger Land geht genau auf diese Zeit zurück.
8.September 2024
Treffpunkt: 9:30 Uhr
Busbahnhof Altenburg
Wolperndorf:
10:30 Uhr Kirche
11:00 Uhr Führung zur Kirchengeschichte
12:00 Uhr Abfahrt Richtung Langenleuba-Niederhain
Langenleuba-Niederhain:
12:30 Uhr „Halbes Schloss“
13:30 Uhr Führung zur Schlossgeschichte
14:30 Uhr Abfahrt Richtung Ehrenhain
Ehrenhain:
15:00 Uhr Besuch von „Bauchs Hof“
16:00 Uhr Abfahrt
Ende:
ca. 16:30 Uhr, Busbahnhof Altenburg
An jeder Station ist für das leibliche Wohl gesorgt.
Aufgrund der begrenzten Anzahl der Sitzplätze im historischen H6-Bus der THÜSAC ist eine Anmeldung erforderlich. Die Sitzplätze werden nach der Reihenfolge der Anmeldung vergeben. Anmeldungen sind möglich bis 18.8.2024. Tel.: 03447/586-429 (Mo.-Fr.). Fax: 03447/586-425. E-Mail: bauordnung@altenburgerland.de. Die Tour ist kostenlos.
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