Autor: Andy Drabek unter Mitwirkung von Christian Weber
Inszenierung: Karin Kundt-Petters
Aufführung: Künstler & Wenzelgarde Altenburg e.V.
Dauer: ca. 60 Minuten
Die sehr betagte Hanna Euler bekommt Besuch von ihren beiden Enkeln. Dass diese ausgerechnet das Flugzeugmodell im Schlafzimmer entdecken und damit spielen, passt ihr gar nicht. Denn die Zeit ihrer Jugend auf dem Flugplatz Altenburg war voller Emotionen. Doch sie kann nicht anders, sie muss den Enkeln ihre Geschichte erzählen. Und dies geschieht sozusagen als Theaterstück im Wohnzimmer, bei dem die Enkel auch hin und wieder spielerisch eingreifen.
Hanna kommt als 17-Jährige auf den Flugplatz und meldet sich in der Abteilung Leitwerkbau, wo auch andere Frauen arbeiten. Schon am ersten Tag offenbart sie ihren Wunsch, selbst einmal eines dieser Flugzeuge steuern zu wollen. Das geht im Jahre 1917 ja wohl gar nicht. Werkstättenleiterin Berta ist entsetzt, als sie es erfährt. Die Damen in der Werkstatt halten jedoch zusammen. Aber wie reagiert die Männerwelt auf dem Platz?
Albert und Otto sind zwei Flugschüler und beste Freunde. Mit dem Erscheinen von Hanna hat es Albert voll erwischt. Das passt seinem Freund überhaupt nicht und so offenbart sich ein Intrigant in dieser Geschichte.
Hanna muss alles versuchen, um in ein Cockpit zu gelangen, heimlich natürlich, unter Protest von Werkstättenleiterin und Otto. Aber es gibt auch die guten Seelen des Flugplatzes. Wird es Hanna schaffen, ein Flugzeug in die Luft zu bekommen? Wird die Liebe zwischen ihr und Albert siegen?
Das ca. 60-minütige Theaterstück "Hanna" ist witzig, mit unverkennbaren Figuren gespickt, aber auch etwas wehmütig mit ernstem Hintergrund. Und es ist ein Stück Heimatgeschichte des Altenburger Landes.
Produktionsnotizen:
Der Flugplatz Altenburg-Nobitz ist mit 111 Jahren einer der ältesten noch in Betrieb befindlichen Flugplätze Deutschlands. Aus diesem Anlass entstand ein Theaterstück, welches viele tatsächliche Begebenheiten und Personen aus der Geschichte des Flugplatzes beinhaltet. Autor Andy Drabek, selbst Mitglied im Amateurschauspielverein Künstler & Wenzelgarde Altenburg sowie im Museumsverein Flugwelt Altenburg-Nobitz, verfasste allerdings kein Stück zur Geschichte des Flugplatzes. Vielmehr kombinierte er einen Teilabschnitt mit einer ganz anderen Geschichte - dem schweren Weg der Frauen in der Fliegerei. Angelegt ist das Stück im Jahr 1917, einer Zeit, in der die Frauen auf dem Vormarsch waren - unter Protest der Männer selbstverständlich.
"Hanna" vermittelt gleichermaßen Geschichte und Jubiläum des Flugplatzes, wie auch den Leidensweg der Frauen zu dieser Zeit. Derzeit sind fünf Auftritte geplant. Eine Begleitausstellung zu den genannten Themen entsteht in Zusammenarbeit mit dem Luftfahrtmuseum Flugwelt Altenburg-Nobitz. Als Requisiten stehen uns Flugzeugteile eines Baumusters Fokker zur Verfügung, die uns von Achim Engels, Fokker Team Schorndorf, zur Verfügung gestellt werden.
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