Im Dezember 2023 zog der national agierende Getränkeproduzent Altenburger Destillerie mit Sitz im thüringischen Altenburg die Notbremse und meldete Insolvenz an. „Nun wird das Unternehmen gerettet. Verschiedene Gesellschaften der EU-ROCOV des Unternehmers Philipp Mühlbauer erwerben die ALTENBURGR DESTILLERIE“, so der Insolvenzverwalter RA Rolf Rombach. „Das war einer meiner schwierigeren Verfahren. Die Fortführung dauerte fast ein Jahr. Es war ein ständiges Auf und Ab mit positivem Ausgang. Ich bin stolz, dieses Ergebnis vorzeigen zu können.“
„Wir haben eine Nachfolgelösung im Asset-Deal vereinbaren können. Die Altenburger Destillerie verfügt über ein breites und sehr attraktives alkoholhaltiges Getränkeprodukt-Sortiment wie beispielsweise Wodka, Rum, Gin, Whisky, Klare und verschiedenste Liköre. Hergestellt am Standort Altenburg und dort mittels verschiedener industrieller Abfüllanlagen abgefüllt, mit zahlreichen eigenen Marken ausgestattet, war das Insolvenzunternehmen in der Vergangenheit auch stark im deutschen Handels-Eigenmarkengeschäft mit zahlreichen renommierten deutschen Handelsketten und Discountern tätig. Nun wird es für einen Großteil der vorhandenen Mitarbeiter am Standort Altenburg weitergehen.“ so Insolvenzverwalter RA Rolf Rombach, Gründer und Chef der Erfurter Kanzlei ROMBACH Rechtsanwälte Insolvenzverwalter. Der Produktions- und Verwaltungsstandort des Unternehmens in Altenburg bleibt erhalten. Die Altenburger Destillerie betreibt ihr Geschäft auf insgesamt rund 23.000 m² betrieblicher Fläche im Herzen der ostthüringischen Residenzstadt. Das Unternehmen blickt auf eine lange Historie zurück, es verfügt über zahlreiche Rezepturen im Spirituosen- bzw. Likör-Segment, das eine breite Palette von verschiedenen Kräuter-, Bitter- bis hin zu Fruchtlikören vielfältiger Sorten abdeckt.
Mühlbauer, selber bereits geschäftsführender Gesellschafter mehrerer erfolgreicher und auch international tätiger Unternehmen, kennt das Geschäft. Seine verschiedenen Fabriken, die meist über verschiedene EUROCOV-Gesellschaften Übernahmen vollziehen, sind im Getränkebereich bestens etabliert und decken nahezu die meisten Getränkesparten ab.
Darunter auch alkoholfreie Getränke, wie verschiedene Mineralwasser, eine Gourmet-Wasser-Marke, Energydrinks, Saft-/Fruchschorlen, ISO-Sport-Getränke und Limonaden zahlreicher Kategorien. Im alkoholhaltigen Bereich fokussiert er mit der Mecklenburger Spirituosenfabrik Winkelhausen seit vielen Jahren den nationalen Markt und ist bei den meisten deutschen Handelsketten und Discountern bekannt, bei vielen erfolgreich im Geschäft. Und er hat Großes vor! Er verfügt über langjährige Kontakte auf Seiten des deutschen Lebensmittelhandels, möchte die Produktinnovationen fördern und die Beschaffungsseite straffen. Letztlich geht es darum, mit der bestehenden Organisation einen Wachstumskurs einzuläuten, den Standort dann wieder auszubauen und mittels der ALTENBURGER DESTILLERIE Übernahme-Synergien zu heben. Mühlbauer freut sich über die Verbreiterung seiner Produktrange - nun auch wieder einmal im alcoholic-drink-Segment - und ist in ersten Gesprächen.
Die ALTENBURGER DESTILLERIE trat im Dezember 2023 den Weg zum Insolvenzgericht an. „Wir waren nach eingehender Analyse überzeugt, dass es weitergehen kann.“ resümiert der Insolvenzverwalter die zurückliegenden Monate intensivster Fortführungsanstrengungen und Investorensuche. „Umgehend haben wir mit der im Restrukturierungsbereich langjährig bekannten und erfahrenen Unternehmensberatung Corpeq GmbH & Co. KG, spezialisiert auf Corporate Equity, rund um das Team von Christian Müller begonnen, die insolvente Gesellschaft zu strukturieren, einen international angelegten Investorenprozess aufgesetzt - und dies mit großem Erfolg! Das Interesse an der ALTENBURGER DESTILLERIE war groß - und sogar ein internationaler Ethanol-Hersteller war in ernsthaften Überlegungen, diesen autarken Standort in seine Konzernstrukturen zu integrieren, da die vorhandenen Abfüllanlagen und das langjährige Fachpersonal deren Eigenmarkenabfüllung gut ergänzt hätten. Letztlich haben wir uns im Bieterverfahren für die EUROCOV-Unternehmen von Mühlbauer entschieden, da in dieser speziellen Konstellation - neben der bestmöglichen Befriedigung der Gläubiger - der Geschäftsbetrieb in Altenburg erhalten werden konnte.
Wir danken den hochmotivierten Altenburger Mitarbeitern, den Vertragspartnern und den Kunden für die Treue in dieser äußerst schwierigen Zeit der Sanierung. Das Geschäft musste konsolidiert werden, konnte dann aber ohne Unterbrechungen fortgeführt werden und bleibt jetzt auch aufrechterhalten“ zeigt sich RA Rombach erleichtert. Auch seitens der Kunden herrscht nun eine große Erleichterung, da sie nun auch langfristig mit einer Zukunft der sehr geschätzten Altenburger Produktpalette planen können und das heiße anstehende Weihnachts- und Sylvestergeschäft vor der Tür steht, in welchem traditionell eine besonders hohe Nachfrage nach den alkoholhaltigen Qualitätsprodukten erwartet wird.
Auch der geschäftsführende Ministerpräsident Thüringens, Bodo Ramelow, ist erleichtert über diese Investorenlösung. „Eine Thüringer Traditionsmarke wieder in ein positives Umfeld zu transportieren und eine Insolvenz hinter sich zu lassen“, begrüsst Bodo Ramelow ausdrücklich. Dass es gelingt, mit dem neuen Eigentümer, der EUROCOV-Gruppe von Herrn Mühlbauer aus Neumarkt in der Oberpfalz, nun die ALTENBURGER DESTILLERIE wieder in geordnete Bahnen zu lenken und sich in einem schwierigen Umfeld zu behaupten, hat der Investor auch bei anderen Produkten schon bewiesen.
„Möge der ‚Schwarzgebrannte‘ wieder ordentliche schwarze Zahlen erwirtschaften“, so der geschäftsführende Ministerpräsident abschließend. „Denn zu Altenburg gehören die Skat-Karten, das Bier und auch die Destillerie.“ (wörtliches Zitat des geschäftsführenden Ministerpräsidenten Bodo Ramelow).
Kommentare