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Ein ganz besonderes Jubiläum unter afrikanischer Sonne |

(Foto: education4kenya e.V.)

Ein ganz besonderes Jubiläum unter afrikanischer Sonne

Pressemitteilungen Kunst, Kultur & Freizeit
15.03.2025, 11:12 Uhr
Von: Dr. Birgit Klaubert
Im Jahr 2023 reisten 17 Freunde des Vereins „education4kenya“ nach Mombasa, um die Schule „elimu ya kenya“ im Stadtteil Utange zu besuchen.

Diese Schule hat seit vielen Jahren zahlreiche Unterstützerinnen und Unterstützer aus dem thüringisch-sächsischen Raum, die sie liebevoll als „ihre Schule“ bezeichnen. Der Verein „education4kenya“ hat die Bildungseinrichtung mit Unterstützung des Bundes aufgebaut und finanziert.

Die Reise hinterließ so tiefe Eindrücke, dass der Vereinsvorsitzende Gunter Nehrig den Wunsch äußerte, das 20-jährige Bestehen des Vereins und den 15. Geburtstag der Schule gemeinsam in Mombasa zu feiern. „Gesagt, getan“ – so könnte man den Vorbereitungsprozess zusammenfassen, der im Februar 2025 für 31 Freunde und Förderer des Vereins unvergessliche Erlebnisse bereitete. Der Höhepunkt war eine Jubiläumsfeier, die auch in Mombasa viel Beachtung fand. Selbst die kenianische Botschafterin in Deutschland ließ es sich nicht nehmen, zu gratulieren und ihren Dank auszusprechen.

Unterstützung vor Ort

Vor Ort standen dem Vorbereitungsteam die Schulmanagerin Lilian Musungu und deren Stellvertreterin Judith Kakai mit Rat und Tat zur Seite. Es ist mittlerweile Tradition, dass bei solchen Ereignissen zuverlässig Hand in Hand gearbeitet wird. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Reise fanden schnell zusammen. Alles wurde auf privater Basis gebucht und bezahlt, und zudem wurde eine Spendensammlung organisiert, die 500.000 kenianische Schilling einbrachte, was umgerechnet mehr als 3.600 Euro sind.
 

Tag 1: Ankunft in Mombasa

Am 8. Februar 2025 waren alle Mitreisenden in Mombasa angekommen. Das Programm wurde besprochen, und es ging darum, sich untereinander sowie mit Land und Leuten vertraut zu machen. Viele Reisende waren bereits mehrfach in der kenianischen Hafenstadt, kannten die Schule und hatten an deren Entwicklung regen Anteil genommen. Doch immer wieder gibt es Neues zu entdecken und die rasante Entwicklung dieses Landes am Äquator zu bestaunen. Auch „Neulinge“ waren in der Reisegruppe, darunter der Landrat des Altenburger Landes, Uwe Melzer, und seine Gattin, die beide extra Urlaub genommen hatten, um zu sehen, was in den letzten beiden Jahrzehnten entstanden war.
 

Tag 2: Besuch im „Village Jaliwa“

Da auch in Kenia am Sonntag schulfrei ist, ging es an diesem Tag zu einem Besuch im „Village Jaliwa“. Bonfance, der Beauftragte seiner Gemeinschaft, zeigte uns sein Dorf. Hier lebt man noch in großen Familienstrukturen zusammen, hält Kühe, Ziegen und Geflügel und erntet Kokosnüsse, Bananen oder Mangos. Die Schüler wuschen ihre Schulkleidung und halfen beim Geschirrabwaschen und Aufräumen. Das Wasser wird aus der etwa 1 km entfernten Wasserstelle geholt und keinesfalls verschwendet.

Die Frauen bereiteten das Essen zu, während die älteren Männer im Schatten saßen und aus Palmenblättern nützliche Dinge wie Sonnenhüte flechteten. Die kleineren Kinder umringten die Gäste. Zu Ehren der Besucher gab es ein fürstliches Essen mit Ziegenfleisch, Ugali, Kokosreis und Spinat. Unter dem Mangobaum genossen wir köstliche Früchte und tranken Kokoswasser und Palmensaft (auch vergoren mit Alkohol). Es herrschte „Sonntagsstimmung mit Besuch“, und so wurde getanzt, gesungen und gelacht. Der Nachmittag endete am Strand Choba Cabana, wo wir mit vielen Einheimischen plauderten und die Deutschen mit ihren Tanzkünsten die Badegäste erfreuten.
 

(Foto: education4kenya e.V.)

Tag 3: Empfang in der Schule

Am Montag wurden wir in der Schule herzlich empfangen, wie immer mit Gesang. Die Vorbereitungen für den Festtag waren bereits in vollem Gange, doch uns sollte auch der Schulalltag nähergebracht werden.

Derzeit lernen 350 Kinder an der Schule, unterstützt von über 25 pädagogischen und organisatorisch-technischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. „Elimu ya Kenya“ ist eine zertifizierte 9-klassige Junior School, die zusätzlich drei Kindergartengruppen und eine Babygruppe speziell für die Kinder der Lehrerinnen und Lehrer anbietet. Die Methodik der Schule ist auf die Befähigung in den naturwissenschaftlichen, landwirtschaftlichen und handwerklichen Bereichen ausgerichtet.

Neben den obligatorischen Lehr- und Lernangeboten bietet die Einrichtung auch Kurse in verschiedenen Bereichen an, von Taekwondo über Nähen bis zur Holzbearbeitung. Im neuen Klassenraum für Naturwissenschaften erläuterten uns die älteren Schüler spannende chemische Experimente.

Der Schulbus gilt als ein wichtiger „Standortfaktor“. Besonders in der Regenzeit ist es entscheidend, dass die Kinder geschützt und trocken zur Schule kommen. In allen Klassenräumen konnten wir Regeln des Zusammenlebens in der Gemeinschaft lesen, die den Wert von Bildung, höflichen Umgang miteinander, Respekt vor den Lehrern und die Freude am Lernen betonen. Die Veränderungen, die sich in den vergangenen 15 Jahren vollzogen haben, sind beeindruckend.
 

Tag 4: Exkursion in den Süden

Der nächste Tag führte uns auf eine Exkursion in Richtung Süden. Auf der Hinfahrt setzten wir mit der Fähre über, die früher die einzige Verbindung in diese Richtung war – wir nutzten sie wie einst die „Weiße Massai“.

An der Südküste erwarteten uns traumhafte Landschaften. Alles wirkte irgendwie unwirklich: weiße Strände, weite Ausblicke, aquamarinblaues Wasser und blauer Himmel. Am Nachmittag fuhren wir über die neue Straße zurück, mit einem Zwischenstopp am hochmodernen Bahn-Terminal in Mombasa, das wie ein Flughafen organisiert ist.

Ein weiterer Halt führte uns zum sogenannten „Schnitzerdorf“, wo die bekannten Holzfiguren in einer Kooperative gefertigt und verkauft werden. Wieder hatten wir die Gelegenheit, ganz unterschiedliche Perspektiven auf dieses wunderbare Land zu genießen. In Mombasa liegen Moderne und Tradition dicht beieinander.
 

Tag 5: Ein Fest der Bildung und Gemeinschaft

Der 12. Februar 2025 war ein bedeutender Tag für die „elimu ya kenya“-Junior School, denn an diesem Tag wurde das 15-jährige Bestehen der Schule sowie der 20. Geburtstag des Vereins mit einem festlichen Programm gefeiert. Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer, Eltern sowie ehemalige Absolventen versammelten sich, um dieses besondere Ereignis zu würdigen.

Als Ehrengäste nahmen der Verantwortliche des Distrikts und der Landrat unseres Landkreises an der Feier teil. Sogar die örtlichen Medien berichteten über die Veranstaltung. In einer bewegenden Ansprache wurde der jahrelangen Unterstützung gedankt und auf die enorme Entwicklung hingewiesen, die in dieser eher armen Region stattgefunden hat.

Der frühere Manager George brachte es auf den Punkt: „Wir setzen auf Bildung für unsere Kinder und haben der Armut den Kampf angesagt.“ Besonders beeindruckend war die Anwesenheit eines der ersten Schüler, der trotz schwerer körperlicher Behinderung heute ein kleines Unternehmen führt. Eine andere Schülerin, die ihre Medizinausbildung absolviert, wird bald Ärztin in ihrem Heimatland sein und ließ es sich nicht nehmen, an der Feier teilzunehmen.

Jede Klasse präsentierte ihren eigenen Programmteil. Von einer Modenschau der Kleinen über Dance-Shows der Größeren bis hin zu lustigen Spielen und kleinen Theaterstücken – das Programm ließ keine Wünsche offen.

Natürlich wurde auch der Scheck der Gäste überreicht, eine Geburtstagstorte angeschnitten und Gunter Nehrig, der nach vielen Jahren seines Engagements als „Massai-Häuptling“ geehrt wurde, erhielt alle Insignien dieses Amtes. Die Gäste waren sich einig und applaudierten, dass er diese Auszeichnung mehr als verdient hat. Asante sana, lieber Gunter!
 

Tag 6: Abschied auf hoher See

Unsere „Schulwoche“ neigte sich dem Ende zu. Gemeinsam mit den Lehrerinnen und Lehrern feierten wir unseren Abschied auf einer Dhow-Fahrt vor der Küste Mombasas. Wir hatten unsere Freunde vor Ort eingeladen, sodass wir noch einmal miteinander reden, Telefonkontakte austauschen und natürlich ausgelassen tanzen konnten.

Inzwischen war auch ein Paket aus Deutschland angekommen, das Trainingsanzüge und Jerseys für die Schülerinnen und Schüler im Wert von über 2500 € enthielt, gespendet vom Thüringer Fußballverband Ostthüringen. Ein Bild mit fröhlichen Kindern in ihren neuen Outfits wurde uns sofort zugesandt.

Die Verabschiedung war von herzlichen Umarmungen, Dankesworten und dem Versprechen geprägt, in Kontakt zu bleiben. Und natürlich wurde der Wunsch geäußert, dass wir wiederkommen.

Wir nehmen die Eindrücke dieser wunderschönen Zeit mit nach Hause und haben uns das schönste Geburtstagsgeschenk bereitet.

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